Der Heimatverein hat seinen Sitz in der Kunibertstraße, die den Ort durchzieht. Das Besondere an der Kunibertstraße: dort hat jedes Haus einen Namen - aus einer Zeit, als es noch keine Straßennamen und Hausnummern gab. Der Heimatverein hat den ehemaligen Bauernhäusern ihre Namen zurückgegeben, die in Schiefertafeln an den Häusern angebracht sind. Die Bedeutung der Namen zu klären war mühsame Recherchearbeit. Was bedeutet "Strumbäwisch"? Eine alte Frau wusste es noch: in diesem Haus wurden Strümpfe gestrickt. Das Vereinsheim gehört einem Zugezogenen: Heribert Kemper kam Anfang der 90er Jahre in das Hunsrückdorf. Mittlerweile lebt auch sein Bruder hier, der eine eindrucksvolle Antiquitätensammlung besitzt. Fast jedes Wochenende fährt er zu einem Trödelmarkt.
Josef Schemer zeigt uns Besonderheiten der Kirche von 1925: dort finden sich schöne Beispiele der Morbacher Holzschnitzkunst. Wie durch ein Wunder überstanden sie den Kirchenbrand von 1951, der Teile der Kunibertstraße in Schutt und Asche legte. Das alte Pfarrhaus daneben bewohnt ein Holländer: Hans de Wilde zog mit seiner Frau vor drei Jahren hierher. Der ehemalige Stadtplaner engagiert sich stark im Musikverein, dem er zu neuem Schwung verholfen hat.
Ein weiterer Verdienst des Heimatvereins: die Rettung des alten Backhauses in der Kunibertstraße. Ab und zu wird darin noch gebacken. Nicht immer Hunsrücker Bauernbrot, sondern Pizza - die beste weit und breit. Eine echte Haagerin ist Anja Friedt, die in der Kunibertstraße mit großem Erfolg ein Nagelstudio betreibt, das einen großen Einzugsbereich hat: sogar aus Luxemburg kommen Kunden.