Die Glockenstraße in Brockscheid

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Ein Film von Elmar Babst

Nicht weit von Daun entfernt, gut erreichbar über die A1, liegt Brockscheid. 200 Menschen leben hier weit verstreut um das Zentrum des Dorfes, der St. Ursula Kirche, herum. Der mittelalterliche Chorturm wurde im 18. Jahrhundert erhöht, damit dort – gleich gegenüber vom neuen Gemeindehaus – mehr Glocken aufgenommen werden konnten.

Was in anderen Gemeinden die Hauptstraße ist, ist in Brockscheid die Glockenstraße – und das aus gutem Grund. Denn wenn eine Straße ihren Namen zu Recht trägt, dann die Glockenstraße von Brockscheid in der Eifel. Seit Jahrzehnten werden hier die schönsten, größten und schwersten Kirchenglocken gegossen – und das seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht nur in einer Glockengießerei, sondern in zweien. Hermann Schmidt hatte bis zu diesem Zeitpunkt in der traditionsreichen Eifeler Glockengießerei gearbeitet, sich dann aber am anderen Ende der Straße selbstständig gemacht.

Kein Wunder, dass auch die Anwohner der Straße die Gießereien in Anspruch nehmen. Ganz klassisch, wie von Maler Joachim Szymczak, der sich nach eigenen Designwünschen eine eigene Glocke für sein Atelier hat gießen lassen. Oder aber auch einmal ganz anders: Im ehemaligen Brockscheider Pfarrhaus, von Klaus-Dieter Hammes wieder schön restauriert, liegt der alte Hut seines Vaters genau auf der Stelle, an der er ihn kurz vor seinem Tod abgelegt hat. Er sieht jedenfalls genauso aus, ist aber aus Bronze gegossen.

Karte von Brockscheid
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Autor/in
SWR Fernsehen