Im Jahr 835 hörte die Welt zum ersten Mal von Albisheim. Durch eine Urkunde des Königs "Ludwig des Deutschen". Wir befinden uns also auf historischem Boden, wenn wir den 1.700-Seelen-Ort besuchen. Dazu müssen wir ins Zellertal. Das liegt teils in der Pfalz und teils in Rheinhessen. Albisheim gehört in den pfälzischen Teil. Allerdings ist das nicht so wichtig, denn hüben wie drüben ist es landschaftlich sehr schön und da wie dort wächst ein hervorragender Wein. Für die Nachbardörfer ist Albisheim wichtig, weil hier die Infrastruktur noch stimmt: Supermarkt und Gasthaus, Arzt und Altersheim, alles da. Kunstsinn und Kreativität sind offensichtlich auch Eigenschaften der Albisheimer.
Überall im Ort trifft man auf entsprechende Spuren: Im ehemaligen Pfarrgarten, zu Füßen der protestantischen Kirche "St. Peter“, präsentiert sich ein kleiner Skulpturenpark. Szenen der Albisheimer Geschichte von Künstlern in Sandstein geschlagen. Es gibt einen "Kunstbahnhof" und eine "Kulturwerkstatt". Und die meisten der grauen Stromverteilerkästen, die überall an der Straße stehen, wurden von kleinen und großen Albisheimer "Künstlern" originell und farbenfroh angemalt. Die bunten Kästen stehen auch am Hammerhof, der Straße, die wir uns genauer angeschaut haben. Eine Ringstraße mit vielen Häusern aus den 1970er Jahren. In der Mitte der eigentliche "Hammerhof", eine Gründerzeitvilla, die die Albisheimer liebevoll das "Schlösschen" nennen. Heute kümmert sich darin ein gemeinnütziger Verein um die Versorgung Abhängigkeitskranker. Einige der Bewohner beweisen ihr Talent für die Malerei. Aber die Nachbarn "außen rum" haben auch künstlerisches Potential. Hier wird gezeichnet, geklöppelt und designt. Es entstehen Zeitungen, Comics oder Theaterstücke.