Rascheid liegt im Hochwald in der Nähe von Hermeskeil. Das Dorf erstreckt sich auf einem Höhenzug über dem Tal der Kleinen Dhron. Erstmals erwähnt wird Rascheid im Jahre 981. Heute zählt die Gemeinde knapp 500 Einwohner. Wildwechsel auf der Dhronstraße - genauer gesagt: Ziegen-Wechsel. Über Pauli mit Ziege wundert sich in Rascheid keiner mehr. Sie gehören zum Dorfbild. "Pauli" heißt eigentlich Werner Ludwig, doch alle sprechen ihn nur mit seinem Spitznamen an.
Der eine führt seine Ziege spazieren, der andere muss dringend zu seinen Hühnern. Albert Hornetz in seinem blauen Kittel ist das andere "Original" in der Dhronstraße. Vierzehn Hühner und eine Wachtel hält er. Früher hatte er auch noch Puten, doch mit dem Alter geht er die Kleintierhaltung etwas gelassener an. Nur auf ein paar Hühner würde er nie verzichten. Denn bei den Eiern aus eigener Haltung weiß er genau, was die Hühner gefressen haben.
Die Dhronstraße ist eine Straße zum Wohnen. Am Anfang stehen noch einige alte Bauernhäuser mit dem riesigen Nussbaum, auf den das ganze Dorf stolz ist. Dann kommen die Wohnhäuser aus den sechziger Jahren und ganz am Ende die modernen Häuser. Fast am Ende der Dhronstraße: Die Zimmerei Paul Ludwig. Heutiger Chef ist Hermann-Josef Ludwig. Die Ludwigs sind die Rascheider Zimmerer-Dynastie. Aus einem in den zwanziger Jahren gegründeten Betrieb sind vier Zimmereien entstanden, die alle noch in dem kleinen Rascheid ansässig sind. Ganz unten in der Dhronstraße stehen die neuen Häuser, erbaut von jungen Familien.
Musiker in der Dhronstraße - auch das ein gewohnter Anblick. Sie sind unterwegs zur Probe. Im Dorfsaal am Anfang der Dhronstraße probt regelmäßig der Musikverein Rascheid. 1928 wurde der Verein gegründet und gehört heute mit 42 aktiven Musikern zu den größeren Vereinen in der Region. Nach der Probe strömt alles in das Dorfgasthaus gegenüber. Denn Blechblasen macht durstig. Ein Wildwechsel besonderer Art - besser gesagt: ein Musiker-Wechsel in der Dhronstraße.