Die goldenen Zeiten von Ruschberg sind längst vorbei. Dem Ort ging es schon mal besser. Da gab es noch die Schwerspat-Grube mit ihren Arbeitsplätzen. Die Eisenbahn fuhr noch nach Ruschberg, und Züge hielten am Bahnhof. Auch viele Angehörige der US-Streitkräfte wohnten hier vor ihrem Abzug. Seit Jahren fehlen sie als Konsumenten und Mieter.
Davon lassen sich die Menschen hier aber nicht wirklich beeindrucken. Sie steuern dagegen mit Ideen und Initiativen. Und das auf allen Ebenen: Gerade wurde Ruschberg zur Schwerpunktgemeinde ernannt. Das heißt: Dorferneuerung und Strukturverbesserungen werden staatlich gefördert. Gleichzeitig beginnen, zusammen mit dem Umwelt-Campus der Uni Trier, die Vorbereitungen zum Bio-Energie-Dorf. Das wird eine ganz besonders fortschrittliche Sache sein.
Auch an der Basis ist der Ort lebendig geblieben. Das beweist das rege Vereinsleben. Der Musikverein Germania ist weit über Ruschberg hinaus bekannt und vor allem beliebt. Das gilt auch für den gemischten Chor oder den Schützenverein und all die anderen. Außerdem hält viel Privatinitiative Ruschberg aktiv und vital. Da wird aus einem ehemaligen Steinmetzbetrieb eine Spezialwerkstatt für Motocross-Fahrzeuge. Ein junger Wirt stemmt sich gegen den Trend und verteidigt die letzte Gastwirtschaft im Ort. Ein Handwerker verwandelt sich zu besonderen Gelegenheiten in einen Spitzenkoch für seine Ruschberger Mitbürger.