"Parkallee", die Postanschrift klingt nach Geld, Idylle und herrschaftlichen Villen. Doch die Parkallee im Bolander Ortsteil Weiherhof besteht aus mehrstöckigen Wohnblöcken, einst eine Siedlung der US-Armee. Wohnen neben- und übereinander, dicht an dicht, das ist auf den ersten Blick gar nicht idyllisch und weit weg von jeder Parkromantik.
Doch die Blocks der Parkallee sind eines der ersten Konversionsprojekte, die nach der Wiedervereinigung in Rheinland-Pfalz erfolgreich gemanagt wurden – im Kern bürgerlich, mit einer Überzahl von Eigentumswohnungen. Der frühere Bürgermeister von Bolanden hat damals in der heißen Phase der Finanzierung des Projekts zwar einige Nächte sehr schlecht geschlafen – aber das Engagement der Gemeinde und eines regionalen Investors haben dazu geführt, dass die Parkallee nach wie vor kein sozialer Brennpunkt ist.
Wer hier wohnt, muss aber lernen, auf den Nachbarn Rücksicht zu nehmen: Lautstarke Hobbies, vor allem im musischen und Heimwerkerbereich sollten schon diplomatisch mit den Neben-, Darunter- und Darüberwohnenden abgestimmt sein. Aber gerade weil man so dicht beieinander lebt, lässt man dem anderen auch seine Freiheiten. Insofern hat die Parkallee durchaus etwas von dem – wenn nicht idyllischen - so doch entspannten Touch, den der Name so forsch suggeriert.