Die Waldstraße ist schön am Hang über Taben-Rodt gelegen. Die meisten der 35 Häuser stammen aus den fünfziger und sechziger Jahren, der Zeit des ersten Baubooms nach dem Krieg. Einzig die alten Zollhäuser sind älter. Taben-Rodt war nämlich bis 1957 Grenzdorf an der damaligen Staatsgrenze zum Saarland, das von Frankreich verwaltet wurde. Und hier wohnten die Zollbeamten. Die Anwohner erinnern sich noch an die Zeit, als an dieser Grenze fleißig geschmuggelt wurde.
Wanderwege ohne Grenzen führen heute über die Waldstraße. Die handgemachten Wegweiser und Ruhebänke stammen allesamt aus einer Garage am Haus Nummer 9. Hubert Böse stellt sein Können als Bauschlosser in den Dienst der Dorfgemeinschaft.
Gegenüber wohnt ein steinreicher Mann. Michael Sendelbach präsentiert dreitausend Mineralien und Fossilien in seinem privaten Museum in der Waldstraße. Das Haus ist längst zu klein für seine grenzenlose Sammelsucht. In den vollgestopften Räumen zeigt er nur seine besten Funde.
Ob Frühling oder Herbst – ganz ohne jahreszeitliche Grenzen werkelt Adolf Steuer im Haus nebenan: Bei ihm ist das ganze Jahr über Weihnachten. Und das heißt für ihn: Krippen bauen. Verkaufen würde Adolf Steuer seine Krippen nie. Er verschenkt sie in der Familie und an Freunde. Für ihn ist klar: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten.
Das wichtigste Haus in der Waldstraße: Das Quartier der Taben-Rodter Feuerwehr. Löschen, Retten, Bergen, Schützen – heißt die Feuerwehr-Devise. Besonders wichtig nehmen die Taben-Rodter die Jugendarbeit.