Mitten drin im Pfälzer Wald liegt Weidenthal. 1000 Hektar davon gehören der Gemeinde, die lange von der Waldwirtschaft gelebt hat. Noch heute ist der Wald ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Waldpflege, nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz sind inzwischen aber ebenso wichtige - aber auch kostspielige - Aufgaben geworden.
Der 1830-Einwohner Ort ist ein typisches Straßendorf. Durch drei Täler verzweigen sich 15 Kilometer Straße, die 720 Häuser sind aufgereiht wie an einer Perlenschnur. Die Langentalstraße ist die längste Nebenstraße. Kirche und Schulhaus markieren den Anfang, der Badeweiher das Ende der Straße. 1931 wurde eine Quelle eingefasst und aufgestaut. Dort treffen sich die Weidenthaler zum Schwimmen, faulenzen oder Weinschorle trinken - je nach Geschmack. Im Sommer wird der Weiher zum Dorfmittelpunkt. Aber wie lange noch?
Vor einem Jahr schreckte die Nachricht die Bürger auf, dass der Weiher geschlossen bleiben müsse. Die jährliche Reinigung des Weihers schade der Frosch- und Molchpopulation, die sich dort angesiedelt hat, fanden Naturschützer. Es müssten langfristige Lösungen gefunden werden - dabei ist der Weiherbetrieb jetzt schon eine Belastung für die Gemeindekasse. Die Diskussion um die Zukunft des Weihers hat die Bürger aufgeschreckt, spontan wollen einige nun mithelfen, damit es am Weiher weitergeht.
Mitmachen, engagieren und auch mal aufmucken - das gehört dazu in der Langentalstraße. Zum Beispiel, als es um die Bahnschranke ging, die die Langentalstraße früher von der Hauptstraße abschnitt. Da stand man dann manchmal 20 Minuten lang und musste warten, während die Züge auf der Strecke Mannheim-Saarbrücken vorbeirauschten. Heute führt eine Brücke über die Gleise, und die vielen Berufspendler, die in der Langentalstraße wohnen, können ungehindert nach Hause fahren - oder zum Weiher, am Ende der Straße.