Deuselbach liegt im Hunsrück zwischen Trier und Idar-Oberstein – am Fuße des Erbeskopfes, mit 816 Metern der höchste Gipfel in Rheinland-Pfalz. Nach diesem Gipfel ist die längste Straße von Deuselbach benannt: die Erbeskopfstraße.
Am Ortseingang liegt das Hotel Erbeskopf. Früher war hier auch der Bahnhof. Deuselbach ist nämlich einer der ersten Tourismusorte im Hunsrück. Am Bahnhof kamen die Skifahrer an, die auf den Erbeskopf wollten. Doch 1976 war es vorbei mit dem Verkehr auf der Hunsrückbahn. Damals haben viele Gäste den Hotel-Chef Erwin Molter für den Bahnhofsvorsteher gehalten. Fahrkarten hat der früher auch verkauft – zusammen mit dem Bier am Tresen. Heute ist es ruhig geworden im Hotel Erbeskopf.
Am Hotel Erbeskopf beginnt die Erbeskopfstraße, die hinunter ins Dorf führt. Viel Platz ist zwischen den Häusern mit Wiesen und Weiden; erst in der Dorfmitte drängen sich die Häuser dichter zusammen. Dort wohnt Dirk Dhur. Nur hätte er gerne in einem anderen Jahrhundert gelebt. Als Ritter „Dytwin von Deuselbach“ lässt er die Zeiten des Hochmittelalters lebendig werden.
Gegenüber von Ritter Dytwin hat eine ganz andere Gruppe Quartier gefunden: die Live-Jugendhilfe. Hier wohnen Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen. Vormittags gehen die Jugendlichen ganz normal in die umliegenden Schulen. Den Rest des Tages werden sie in Deuselbach pädagogisch betreut. Darüber hinaus betreibt Live auch einen Hochseilgarten am Erbeskopf, der für jeden Mutigen offensteht.
Wahrzeichen des Erbeskopfes war einmal der Kaiser-Wilhelm-Turm, der 1961 gesprengt wurde, weil das Militär eine Radaranlage auf dem Gipfel baute. Einen kleinen Rest des Turmes gibt es noch – und der steht an der Erbeskopfstraße: Eine Büste von Kaiser Wilhelm. Der Turm ist weg, aber die Büste haben die Deuselbacher gerettet.