Nein, aktuell gibt es keine Bestrebungen, die Linzer Straße in dem kleinen Dorf Rott umzubenennen. Doch „gefühlt“ heißt die Landstraße, die durch den 300-Einwohner-Ortsteil von Neustadt (Wied) verläuft, derzeit natürlich „Roman-Lob-Straße“. Hier steht nämlich das Elternhaus des 21-jährigen Sängers, der für Deutschland 2012 beim Eurovision Song Contest in Baku antrat. In der Linzer Straße in Rott hängen am Ortseingang und -ausgang Transparente und Schilder, die klarstellen: Unser Mann für Baku, der kommt von hier – und darauf sind wir stolz und dürfen auch ein bisschen damit angeben.
Rott liegt im Naturpark Rhein-Westerwald, wobei die Nähe zum Rheinländischen – Linz liegt kaum 15 Kilometer entfernt – in Sprache und Naturell der Einwohner wohl überwiegt. Die Bewohner der Straße haben die Entwicklung ihres Stars über viele Jahre aus nächster Nähe mitverfolgt: Roman als Sportler - im Schützenverein mit Vorliebe fürs Luftdruckgewehr, oder auf dem Mountainbike mit Passion für gewagte Downhill-Stunts. Als Musiker, der im Nachbarhaus Schlagzeugunterricht nahm; der mit seiner Band eher härtere Saiten anschlug als in der Ballade „Standing Still“, mit der er beim Song Contest antrat. Doch die Menschen in seinem Umfeld sagen, den Song würde er auch glaubhaft rüberbringen, verbiegen würde sich Roman nämlich für nichts und niemanden. Überhaupt – er sei einfach ein netter, guter Typ, der auf dem Boden bleibt, egal was kommt.
Das haben ihm wohl auch seine Eltern irgendwie mitgegeben. Die Familie ist zugezogen, kaufte ein Haus in der Linzer Straße. In Rott hat sich Familie Lob mit ihren zwei Kindern schnell und gut eingelebt: Der Großvater Kirchenorganist, die Eltern und Sohn Roman aktiv im Schützenverein, alle hilfreich im Umgang mit der Nachbarschaft – da passte alles, um in der Dorfgemeinschaft akzeptiert zu werden.
Das Team von "Hierzuland" kurvte die Heimatstraße von Roman Lob hoch und runter und fing Stimmungen und Emotionen vor dem großen Auftritt des jungen Stars aus dem kleinen Dorf im Westerwald ein.