Sie ist die höchstgelegene Wohnstraße am Donnersberg, über der Dannenfelser Oberstraße gibt es nur noch Wald. Entsprechend beeindruckend ist die Aussicht, die man von der Straße in Richtung Osten hat: Die Weite des Rheintals öffnet sich dem Blick, an klaren Tagen sind sogar die Frankfurter Bankentürme zu sehen.
Sie ist das Zentrum von Dannenfels und zugleich ein Anlaufpunkt für Urlauber. Tourist Information, ein Landhotel und schließlich das Café "Anno Dazumal", wo die Besucher gern Omas Kaffeeservice vorbeibringen, so dass das Café mittlerweile fast einem Museum gleicht. Ein paar Meter weiter steht die evangelische Kirche, fast 350 Jahre alt und protestantisch schlicht – bis auf den Orgelprospekt. Ein kleines aber klangschönes Instrument der Hunsrücker Orgelbaudynastie Stumm von 1758.
Oberstraße 1 lautet die Adresse des Dannenfelser Rathauses. Wo nicht nur der Bürgermeister residiert, sondern auch die private Musikschule von Christa Franken untergebracht ist – und mit Reiner Holscherer ein ausgewiesener Fachmann für alte Porsche-Traktoren wohnt. Steigt man eine der zur Oberstraße gehörenden steilen Sackgassen nach oben und kämpft sich ein paar hundert Meter bergan, steht man vor einem Kloster. Sieben Trappistinnen leben hier. Sie fertigen kostbare Priestergewänder, die Kunden kommen aus vielen Diözesen Deutschlands. Und: Die Frauen achten auf Sprache, so sehr, dass sie die wenigen Wörter mit Bedacht wählen, was diesem Ort eine nahezu philosophische Anmutung verleiht. Im Kloster herrscht kein totales Schweigen, aber die Lebensform der Schwestern ist eine Absage an die Geschwätzigkeit, auch die innere.