Die Kirchstraße in Remagen - ein historisches Pflaster. Vor 2000 Jahren verlief hier die Via Principalis, die Hauptachse des römischen Kastells "Rigomagus". Die Häuser stehen größtenteils auf römischen Ruinen und immer wieder fanden sich Reste, wenn die Straße aufgebaggert oder in Kellern gegraben wurde. So ist im Keller der Kirchstraße 5 eine antike Fußbodenheizung erhalten. Ein Stockwerk darüber liegen Saal und Räume der "Kulturwerkstatt" - denn die Kirchstraße ist heute eine echte Kunst- und Kulturmeile.
Es gibt mehrere Ateliers und Galerien. Und in der Kulturwerkstatt finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Ein Raum des Hauses erinnert an die Remagener Rennfahrerlegende Rudolf Caracciola. Er war als Jugendlicher hier Filmvorführer. Das Haus wurde 1900 von Aloys Böll geplant, einem Onkel Heinrich Bölls. Damals war es ein katholisches Jugendheim für Knaben. Heute kümmern sich Rolf Plewa und sein Förderverein hier um alles. Schräg gegenüber lebt Brigitte Lange, sie hat von ihrem Haus und Garten, der früher der Stall eines Bauernhofes war, einen einmaligen Panoramablick auf den Rhein.
Eine ungewöhnliche Aussicht genießt auch Alice Adams: Ihr Bad grenzt an das Fenster der Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, die direkt nebenan liegt und das "Römische Museum" beherbergt, das Stadtarchivar Kurt Kleemann leitet und liebevoll betreut. Sehenswert ist auch der romanische Torbogen aus dem 12. Jahrhundert am Pfarrhof der Kirche Sankt Peter und Paul. Sie gab der Straße den Namen. Einer Straße, die in einem Bogen verläuft. Und einen Bogen spannt. Zwischen der Antike und heute. Zwischen historischem und modernen Leben.