Der Hemshof ist der älteste Stadtteil von Ludwigshafen. Früher ein reines Arbeiterviertel, leben hier heute 120 Nationen neben- und miteinander – das dürfte neben Berlin-Kreuzberg der Rekord sein in Deutschland. Mittendrin: die Hartmannstraße, benannt nach einem bayerischen General. Sie verbindet Rathaus und Europaplatz mit dem nördlichen Teil des Viertels. Es gibt ein paar Läden, Lokale, Wettbüros, die Kindertagesstätte und einen farbig bemalten Bunker, der die bunte Vielfalt der Hartmannstraße symbolisiert.
Türkische Familien leben hier neben dem Traditionsfahrradhandel. In der Luma-Klause trifft sich der italienische Ortsvorsteher mit seinen Landsleuten. Ein deutscher Fischladen und sizilianische Feinkost, gleich gegenüber ein palästinensischer Supermarkt.
Neues aus Griechenland kursiert zwischen dem Hinterhofgeschäft von Michael Dimitriadis und dem Waschsalon der sympathischen Anastasia Laios. Beide sind Institutionen.
Die Sängerin Julia Neigel fühlt sich hier wohl. Und der Grafiker Günther Wilhelm konnte sein Atelier vor dem Abriss retten. Viele sagen zwar, früher war mehr los in der Hartmannstraße. Die halbe Welt findet hier aber immer noch Platz.
