Hangen-Wahlheim liegt in Rheinhessen, rund fünf Kilometer vom Rhein entfernt. Das Dorf mit seinen 34 Einwohnern ist ein Ortsteil der Gemeinde Alsheim. Hangen-Wahlheim ist die kleinste Stadt, die nur 7 Häuser hat, so sangen einst die Kinder aus den Nachbardörfern in einem Spottlied. Mittlerweile sind es immerhin 10 Häuser, doch wie eh und je gibt es nur eine einzige Straße im Dorf. Und die heißt wie der Ort: Hangen-Wahlheim.
Die Straße führt von der Rheinebene in den Steilhang der Rheinterrasse hinein. Die Hangen-Wahlheimer haben ihren Lebensraum unter großen Mühen geschaffen. Mit dicken Mauern halten sie die Erde, den Löß, von ihren Straße und ihren Häusern fern. Bei schweren Gewittern aber fließt das gesamte Wasser der Hochebene das Tal und die Straße hinunter, nicht selten mit allerlei Erdreich und Geröll im Gepäck.
Hangen-Wahlheim ist eine grüne Oase inmitten von Rheinhessen. Das Dorf ist umgeben von Bäumen und Sträuchern und wer die Kirchenruine Maria Magdalena am Ende der Straße besucht, fühlt sich ein wenig in eine andere Welt versetzt. Das Gotteshaus schlummerte jahrzehntelang im Dornröschenschlaf. Seit einigen Jahren setzt sich ein Verein für die Rettung des Gebäudes und des benachbarten Friedhofs ein. Dort wurde Mitte der 1980er Jahre zum letzten Mal eine Bürgerin aus Hangen-Wahlheim begraben - Eva Dudenhöfer, die Wirtin eines Gasthauses. Deren Handkäse war weithin bekannt und beliebt. Doch die Erinnerung an sie lebt weiter - im Spitznamen der Hangen-Wahlheimer. Die werden noch immer "Wahlheimer Handkäs" genannt.