Manchmal müssen die Einwohner einer kleinen Hunsrückgemeinde im Hochwald spöttische Reaktionen ertragen, wenn sie ihren Heimatort nennen: "Langweiler".
Dabei sind die knapp 300 Bewohner des hügeligen Dorfs, das etwas versteckt zwischen Morbach und Idar-Oberstein liegt, doch gar keine "Langweiler": Sie nennen sich selbst "Langwillerer" und können durchaus couragiert auftreten, zum Beispiel, als sie als katholisches Dorf in einem evangelischen Umfeld ihre Selbstständigkeit erstritten und bis heute bewahrten.
Auch der Blick, den man vom Dorf aus hat, lässt eher staunen als gähnen: Von den Balkons des Wellness-Hotels aus, das in einem ehemaligen Kloster eröffnet wurde, blickt man ganz weit über Hochwald und Steinbachtalsperre.
Außerdem ist das "Köhlerfest", das im Dorf gefeiert wird, und auf der die deutsche Edelsteinkönigin gekrönt wird, legendär – wohl auch, weil es nur alle drei Jahre gefeiert wird.
Die Kirchstraße ist der alte – und früher sehr lebendige - Ortskern. Heute ist dort wenig auffälliges zu sehen: Wohnhaus an Wohnhaus, nur die Kirche am oberen Straßenende setzt einen schmucken Akzent. Doch in den einfachen Häusern der Kirchstraße wohnen Menschen, die ihrer Straße sehr verbunden sind und deren Geschichten alles andere als langweilig sind.