Ein Film von Lutz Näkel
Arzheim ist ein Stadtteil von Koblenz. Es liegt rechtsrheinisch am östlichen Rand der Rhein-Mosel-Stadt und hat 2.200 Einwohner.
Arzheim ist ein Teil der Großstadt Koblenz, und trotzdem ist es irgendwie das Dorf geblieben, dass es bis Anfang der Siebzigerjahre offiziell noch war. 1970 wurde Arzheim nach Koblenz eingemeindet, gegen den Willen eines großen Teils der Einwohner. Heute haben sie sich mit der Situation arrangiert, aber die Arzheimer haben ihre eigenen Traditionen bewahrt. In der Forststraße ist das besonders spürbar. Die beginnt am „Spillesje“, dem alten Dorfplatz, an dem Jahr für Jahr der Kirmesbaum aufgestellt wird.
Früher wurde hier auch die Kirmes gefeiert, das ist heute nicht mehr möglich, da der Straßenverkehr stark zugenommen hat. Seit dem Mittelalter ist dieser Platz das Herz von Arzheim, hier wurde Gericht gehalten und hier stand die erste Schule des Ortes. Vom „Spillesje“ geht die Forststraße dann Richtung Osten zum Ortsrand, erst sanft, dann immer steiler ansteigend. Das kann den Anwohnern im Winter Probleme machen, bei Eis und Schnee müssen sie ihre Autos auch schon mal stehen lassen.
Der Traktor von Sandra und Michael Best ist dann das einzige Fahrzeug, das in der Forststraße noch unterwegs ist. Der Chemie-Ingenieur und die Ex-Stewardess betreiben hier einen Bio-Bauernhof. Sie pflanzen Kartoffeln an und züchten schottische Highland-Rinder. Die weiden dort, wo die Forststraße in Freiflächen und Waldgebiete übergeht und damit ihrem Namen alle Ehre macht.