Ein Film von Gudrun Fünter
Zwei Rodehacken im Ortswappen weisen auf Reckenroths Ursprung hin: Das Dorf entstand vermutlich aus der "Rodung des Recco", nahe Katzenellenbogen im Einrich. 1235 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt.
Heute leben 200 Menschen in einem Ort, der wachsen will. Am Ortsrand nahe der Hauptstraße wird wieder gerodet, erschließt die Gemeinde gerade ein Neubaugebiet, eines mit weiter Aussicht in den Taunus bis zum Feldberg. Doch nicht nur mit diesem Vorzug versucht Reckenroth potentielle Neubürger zu überzeugen, das Dorf punktet auch durch ein gutes Miteinander.
Vieles davon zeigt die Hauptstraße. Hier trifft man sich noch unter einer alten Linde, gerne auf der „Knut“ Bank. Sie ist benannt nach vier Männern und deren Vornamen K, N, U und T. Die vier entwickeln immer neue Ideen, mal brauen sie „Reckerter“ Bier, mal pressen sie Apfelsaft, stellen selbst Wurst her oder räuchern. Drei der vier kennen sich über die Feuerwehr, die auch an der Hauptstraße ihr Domizil hat. Als einzige Gemeinde im Rhein-Lahn Kreis hat Reckenroth sogar eine Bambini-Feuerwehr.
Die frühere Volksschule ist heute Gemeindehaus - hier laden Ehrenamtliche immer mal wieder Referenten zum Dorftreff ein. Oft geht es dabei um naturkundliche Themen. An der Hauptstraße leben einige Naturschützer: Sie setzen sich sich für die Blühstreifen rund um ihr Dorf ein und gestalten insektenfreundliche Gärten. So gesehen, spiegelt Reckenroths Hauptstraße ein warmherziges Dorfleben, in dem aufgeschlossene Neubürger willkommen sind.