Ein Film von Bernd Schwab
Treis ist ein Ortsteil der Doppelgemeinde Treis-Karden. Das Dorf an der Mosel hat rund 2.400 Einwohner. Etwa 1.800 davon sind in Treis zu Hause. Der Moselort lebt in erster Linie vom Fremdenverkehr - nicht zuletzt durch den Yachthafen zieht es viele Touristen hierher. Das imposanteste Gebäude findet sich in der Dorfmitte - die katholische Kirche Sankt Johannes der Täufer, erbaut im 19. Jahrhundert.
Nur einen Steinwurf entfernt liegt der Marktplatz von Treis. In dessen Mitte steht ein Brunnen, auf dem das Wahrzeichen der Gemeinde thront – der "Heckedotz". Ihm haben die Treiser ihren Spitznamen zu verdanken. Dieser geht auf ein Stück Ortsgeschichte zurück. Früher schälten die Treiser in den Seitentälern die Rinde von den jungen Eichen und verkauften sie an die Lohmühlen. Und weil in den Hecken so manches amouröse Abenteuer stattgefunden hat, erblickte neun Monate später so mancher "Heckedotz" das Licht der Welt.
Rund um den "Heckedotz" pulsiert das Leben des Moselortes. Das Rathaus und eine ganze Reihe Geschäfte finden sich hier. Da gibt es zum Beispiel den Salon Kastor, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1886 zurückreichen. Seit fünf Generationen ist er in Familienbesitz. Der Seniorchef des Ladens ist ein echter "Heckedotz", denn er wurde im Haus am Marktplatz geboren. Schräg gegenüber gibt es seit kurzem ein Modegeschäft. Eine Rheinländerin hat es eröffnet und sich so einen lang gehegten Traum erfüllt.
Vor zehn Jahren hat sie mit ihrem Mann am Yachthafen angelegt, um Urlaub zu machen und sich gleich in den Ort verliebt. Das trifft sicher auch auf Familie Bartolini zu. Die betreibt das Restaurant "La Mula", das Maultier, am Marktplatz. Obwohl die Bartolinis heimisch an der Mosel geworden sind, veranstalten sie alle zwei Jahre ein riesiges italienisches Fest. Dann wird aus dem Marktplatz eine italienische Piazza mit italienischer Musik, italienischer Mode und allem, was sonst so zu "Bella Italia" gehört.