Unser Kaffeepreis orientiert sich am Weltmarktpreis, der stand 2022 extrem hoch. Das lag zum Teil noch an Corona-Spätfolgen und dem Chaos in der Containerschifffahrt. Große Kaffeemengen konnten nicht exportiert werden, das hat für eine Verknappung gesorgt. Das entspannt sich jetzt und das spüren wir jetzt beim Kaffeepreis. Einige Handelsketten haben den Preis um 20 Prozent dauerhaft gesenkt.
Auch Milch und Butter wieder günstiger
Bei Butter gilt klassisch das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Der Milchpreis war lange relativ hoch. Also haben viele Landwirte mehr Milch produziert. Und wir Verbraucher haben aber in dieser Zeit beim Einkaufen eher mal auf eine Packung Milch oder Butter verzichtet, wegen der höheren Preise. Also hat sich ein Überangebot ergeben, bei zwischendurch gesunkener Nachfrage, das drückt den Preis. Das wird sich vermutlich auch erstmal nicht ändern, trotzdem liegen Butter- und Milchpreise immer noch viel höher als zum Beispiel in den Jahren 2020 oder 2021.
Zudem haben die Lockdowns in China die weltweiten Milchexporte gedrosselt. Auch das führt zu einem leichten Überangebot an deutscher Milch in Deutschland, weil die Nachfrage damit sinkt.
Bleiben Milch und Butter auch weiterhin so günstig?
Trend-Indikatoren für den Milchpreis zeigen nach unten, das meldet das Institut für Ernährungswirtschaft in Kiel. Das spricht dafür, dass der Butterpreis erst einmal so bleibt. Für Verbraucher mag das erfreulich sein - die Landwirte kommen dadurch allerdings unter Preisdruck.
Insgesamt bewegen wir uns aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau bei den Lebensmittelpreisen. 20 Prozent mehr als vor einem Jahr, das hat das Statistische Bundesamt bei den ersten Inflationsdaten für Februar 2023 mitgeteilt. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Preise für Lebensmittel wieder flächendeckend zurückgehen könnten. Vielleicht aber nicht so stark.
Einige Lebensmittelpreise sinken wieder
Der Bundesverband der Ernährungsindustrie sagt, dass die Lebensmittelbranche nach wie vor wegen der gestiegenen Rohstoff- und Betriebsstoffpreise unter Druck steht. Das wird sie in ihrer Kalkulation auch weiter berücksichtigen müssen.
Beim Kaffee erwarten Experten zwar sinkende Preise, das Niveau von früher werde aber wohl nicht mehr erreicht. Der Preise könnte sich zumindest auf dem jetzigen Niveau stabilisieren und nicht noch weiter steigen.
Auch die Weizen- und Sonnenblumenölpreise zeigen im Moment wieder etwas nach unten. Und es gibt auch Obst und Gemüse, das in den vergangenen Monaten günstiger geworden ist, dazu gehören im Moment Äpfel und Möhren.
Kartoffeln sind dagegen teuer
Ein absolutes Grundnahrungsmittel sticht nach oben raus: die Kartoffel. Da sind die Erzeugerpreise, also das was der Landwirt bekommt, wenn er seine Ernte verkauft, im vergangenen Jahr um 66 Prozent gestiegen. Das liegt unter anderem an der schlechten Kartoffelernte 2022. Das war ein heißer und trockener Sommer und es gab fast ein zehntel weniger Kartoffeln als im Jahr davor.