Ein unangenehmes Thema: Wenn es im Bett nicht mehr klappt, weil der Penis nicht mehr steif wird. Ein Problem, das vor allem mit steigendem Alter öfter auftritt.
So funktioniert die Erektion des Penis
Eine Erektion wird von sexuellen Reizen über chemische Prozesse ausgelöst. Arterien, die im Ruhezustand verschlossen sind, öffnen sich. Dann strömt Blut unter Druck in die Schwellkörper des Penis ein, er richtet sich auf und wird steif. Gleichzeitig wird der Abfluss des Blutes über die Venen blockiert.
Die Überwindung mit einer erektilen Dysfunktion zum Arzt zu gehen ist groß. Dies ist wichtig – nicht nur für die eigene Sexualität – sondern auch, um weitere Erkrankungen zu diagnostizieren, das weiß Sexualmedizinerin Viola Kürbitz. Denn: Das Auftreten einer Erektionsstörung kann darauf hinweisen, dass in einigen Jahren Herz-Kreislauferkrankungen, wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall, folgen könnten.
Ursachen für einer erektilen Dysfunktion
1. Psychische Belastung und/oder körperliche Fitness
Ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung, einseitiger Ernährung und wenig Bewegung kann sich negativ auf die Potenz auswirken.
Hinzukommen Alltags- und/oder auch Arbeitsstress, die ebenso Gründe für eine Erektionsstörung sein können. Funktioniert es dann einige Male nicht mehr im Bett, kann sich zudem dieser psychische Druck negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken. Können diese Stressfaktoren ausgemacht und mit einer gesünderen Lebensweise kombiniert werden, könnte bereits das zur Verbesserung der Potenz führen.
2. Testosteron-Haushalt
Für Erektionsprobleme kann auch der Hormonhaushalt verantwortlich sein. Hat ein Betroffener einen Testosteron-Mangel, kann dies zu Problemen beim Steifwerden des Glieds führen.
So ein Mangel kann sogar angeboren sein. Typische Begleitsymptome eines zu niedrigen Testosteron-Spiegels können hierbei sein: Zuckerkrankheit oder aber auch Symptome wie Abgeschlagenheit oder Müdigkeit. Aber: Das solch ein Testosteron-Mangel angeboren ist, kommt laut Urologe Frank Sommer sehr selten vor:
Einen im Alter natürlich zurückgehenden Testosteron-Spiegel mit Testosteron-Hormonen zu behandeln, sollte nur in Ausnahmen vorgenommen werden. Ein hormoneller Eingriff ist immer nur mit Vorsicht durchzuführen.
Grund: Einerseits führt eine künstliche Erhöhung des natürlich sinkenden Hormonspiegels dazu, dass der Körper die Eigenproduktion weiter zurückfährt. Es kann sich eine Art Abhängigkeit einstellen. Andererseits sind die Nebenwirkungen bei einem hormonellen Eingriff schwer einschätzbar. So können etwa Zellentartungen, die gegebenenfalls zu Krebs führen, auftreten.
3. Gewebezusammensetzung im Penis
Es gibt aber auch organische Ursachen für eine erektile Dysfunktion. So findet sich bei Betroffenen oft eine veränderte Gewebezusammensetzung im Penis. Dann ist beispielsweise zu viel Bindegewebe und zu wenig Muskelzellen vorhanden. Dabei handelt es sich eine Folgeerscheinung eines Testosteronmangels.
Andere Ursachen können aber auch mit den suboptimalen Nervenstrukturen, der Durchblutung oder dem Beckenboden zusammenhängen.
- Nervenschäden
Eine erektile Dysfunktion kann auch nach einer Operation aufgrund von Prostata-Krebs auftreten. Denn bei dem Eingriff kann es zu Nervenschäden kommen.
Mechanische Unterstützungsmöglichkeiten bei Erektionsproblemen
Reicht ein sexueller Reiz nicht aus für eine Erektion, können Betroffene auch zu mechanischen Erektionshilfen greifen:
- Penisring oder Hodenring: Der Ring staut Blut im erigierten Penis und sorgt so für ein länger haltende Erektion, da das Blut am Zurückfließen gehindert wird.
- Penispumpe: Solch eine Pumpe erzeugt vor dem Sex ein Vakuum und verhilft so dem Penis zu einer Erektion.
- Muse: Bei diesem Verfahren wird ein gefäßerweiterndes Mittel (Alprostadil) in die Harnröhre eingeführt.
- Skat: Hier wird ein gefäßerweiternder Wirkstoff (Alprostadil) mit einer feinen Nadel direkt in den Schwellkörper gespritzt. Bei dieser Methode ist es egal, ob der Betroffene erregt ist.
- Penisimplanat: Helfen können auch verschiedene Arten an Penisprothesen, um ein erigiertes Glied zu erzeugen.
Fazit: Bei der Erektionsstörung gibt es nicht das Universalrezept. Heutzutage bieten sich aber viele verschiedene therapeutische Möglichkeiten von einer hormonellen über eine medikativen Behandlung bis hin zu mechanischen Erektions-Hilfsmitteln. Experten empfehlen Betroffenen sich Expertenrat für ihre Beschwerden zu suchen und sie nach einer Diagnose auch zum Ausprobieren verschiedener Optionen zu ermutigen.