In den Wechseljahren fällt der Hormonspiegel von Östrogen und Gelbkörperhormon ab. Ursache: Die Eierstöcke geben keine Eizellen mehr an den Eileiter ab. Der Zyklus fällt weg und damit wird es auch unmöglich schwanger zu werden.
Symptome des Hormonabfalls an Vulva und Vagina sind Trockenheitsgefühl, verminderte Durchblutung sowie geringere Elastizität. Die weibliche Sexualität kann dadurch empfindlich gestört sein.
Keine Lust auf Sex im Alter
Diese hormonell bedingten körperlichen Veränderungen können bei Frauen auch auf die Psyche gehen. Es können Fragen auftreten wie „Bin ich körperlich oder psychisch nicht mehr fähig?“ oder „Ist Sex für mich jetzt abgeschlossen?“
Wichtig ist: keine Scham. Betroffene sollten mit ihrem Gynäkologen offen über die Leiden sprechen.
Behandlungsmöglichkeiten vaginaler Trockenheit
Scheidentrockenheit kann auch ohne Geschlechtsverkehr unangenehm sein. Bemerkbar ist sie bei Betroffenen auch durch ein Jucken oder Brennen.
Eine niederschwellige Lösung können vaginale Feuchtigkeitscremes und/oder -gels sein. Denn sie enthalten unter anderem Hyaluronsäure oder auch Vitamin A und E. Zudem sind die meisten Produkte feuchtigkeitsspendend und helfen gegen die Trockenheit gut. Beim Sex kann zudem auf klassisches Gleitgel zurückgegriffen werden.
Zudem gibt es auf dem Markt noch spezielle Cremes und Zäpfchen, die das Hormon Östrogen enthalten, die eine ähnlich lindernde Wirkung erzielen sollen. Hier weiß Marktcheck-Gesundheitsexperte Lothar Zimmermann:
Übrigens: Bei einer Behandlung mit Viagra oder anderen erektionsfördernden Mitteln für Männer konnte bei Frauen kaum eine wissenschaftliche Wirkung nachgewiesen werden. Zudem können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Hitzewallungen auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten bei Penetrationsschmerz
Beim Geschlechtsverkehr kann es bei Frauen in gehobenem Alter zudem zu Penetrationsschmerz kommen. Dies wird auch als Dyspareunie bezeichnet.
Psychische Ursachen
Schnell wird in diesem Fall von psychosomatischen Beschwerden besprochen. Gründe hierfür können vielfältig sein: Alltagsstress, Druck bei der Arbeit oder eine ungesunde Lebensweise.
Körperliche Ursachen
Doch für Penetrationsschmerz kann es auch körperliche Ursachen geben, die nicht direkt offensichtlich sind. Zur Diagnose sollte dazu möglichst genau die Stelle des auftretenden Schmerzes lokalisiert werden.
Beispielsweise können Beckenbodenverspannungen (Vaginismus) ein Grund sein. Diese Beschwerden sind mit osteopathischer Behandlung gut behandelbar.
Auch eine Gebärmutter- oder Scheidenabsenkung und auch Darmerkrankungen können Ursache für Penetrationsschmerzen sein.
Fazit: Mit den Wechseljahren kommen auf viele Frauen Beschwerden zu. Wichtig ist, die Beschwerden ohne Tabu mit einem Fachexperten offen zu besprechen. Die Symptome vaginaler Trockenheit können mittels Cremes oder Gels gut in den Griff bekommen werden.
Und auch die Ursachen von Penetrationsschmerzen kann man in vielen Fällen finden und lösen. Und: Sind die Beschwerden weg, kommt bei Betroffenen auch im Alter oft auch die Lust auf Sex zurück.