Die verschiedenen Verbrennungsgrade
Die Schwere einer Verbrennung wird in Graden angegeben.
- Bei einer Verbrennung ersten Grades ist nur die Oberhaut betroffen. Es kommt zu Hautrötungen und Hautschwellungen. Diese heilt von allein innerhalb weniger Tage ab.
- Bei oberflächlichen Verbrennungen zweiten Grades - ist neben der Oberhaut auch die darunter liegende Lederhaut betroffen. Neben einer Rötung kommt es zur Blasenbildung. Die Heilung kann bis zu drei Wochen dauern. Bei Auffälligkeiten (zum Beispiel Schwellungen an der betroffenen Stelle) sollte man zum Arzt gehen.
- Bei Verbrennungen dritten Grades werden alle Hautschichten bis in die Unterhaut zerstört.
- Brandverletzungen vierten Grades: Die Haut ist regelrecht verkohlt und alle Hautschichten sowie Fettgewebe, Muskeln, Sehnen und Knochen sind betroffen.
Erste Hilfe bei Verbrennung
Verbrennungen ersten Grades, die nicht größer als die Handfläche der Person sind, sind meist ungefährlich, können aber ganz schön weh tun. Sie sollten schnellstmöglich unter fließendem Wasser gekühlt werden, rät das Deutsche Rote Kreuz. Dabei nur die betroffene Körperstelle kühlen, der restliche Körper sollte warmgehalten werden.
Im Gesicht kann mit feuchten Tüchern gekühlt werden, dabei die Atemwege freihalten. Von Eiswürfeln und Kühlpacks ist abzuraten.
Gefahr durch zu starkes Kühlen von Brandwunden
Achtung: Die Kühl-Empfehlung gilt nur für kleinere Verbrennungen. Bei größeren Verbrennungen ist nach Angaben des DRK die Gefahr groß, dass man die Lage durch Kühlen sogar noch verschlimmert. Der Grund: Bei Verbrennungsopfern ist die Haut stark verletzt und verliert ihre Schutzfunktion - dadurch ist die Wärmeregulation gestört.
Die Kreislaufbelastung durch Unterkühlung kann dann sogar zu einem gravierenderen Problem werden, als die Haut- und Gewebeschäden infolge der Verbrennung. Vor allem bei Kindern ist hier äußerste Vorsicht geboten. Das DRK rät deshalb grundsätzlich davon ab, größere Brandwunden überhaupt zu kühlen.
Was tun, wenn die Kleidung brennt?
Hat die Kleidung Feuer gefangen, sollte sofort gelöscht werden – entweder, indem man die brennende Person mit Wasser übergießt oder indem man die Flammen mit einer Decke erstickt oder die Person am Boden wälzt, so das DRK. Die Decke sollte dabei keinesfalls aus Kunststoff sein, da das Material schmilzen und mit der Haut verkleben kann.
Verbrannte Kleidung sollte man vorsichtig entfernen, aber nur, wenn sie nicht mit der Haut verklebt ist. Betroffene zudecken, damit sie nicht auskühlen.
Die Brandwunden locker und möglichst keimfrei bedecken, zum Beispiel mit einem Verbandtuch.
In so einem Fall direkt nach der Erstversorgung des Opfers unter 112 einen Notarzt rufen.
Wann sollte man mit einer Brandwunde zum Arzt?
Verbrennungsmediziner Gabriel Hundshagen vom Schwerbrandverletztenzentrum der BG Klinik Ludwigshafen rät, selbst kleine Brandwunden in jedem Fall zu beobachten: "Wenn das irgendwie Anstalten macht, dass es nicht heilt, dass es schmerzhafter wird, dass es sich ringsherum rötet, oder dass es einfach unsicher macht, dann würde ich auf jeden Fall zum Arzt."
Sobald eine Verbrennung Handflächengroß ist, rät er, direkt zu einem Arzt zu gehen. Bei einer stärkeren Verbrennung reicht bereits eine kleinere Stelle.
Verbrennungsgefahr beim Grillen
In Deutschland kommt es zu knapp 4.000 Grillunfällen pro Jahr. Viele unterschätzten die Gefahr, weiß Gabriel Hundeshagen aus eigener Erfahrung.
Grill anzünden: Niemals mit Spiritus oder Benzin
Die größte Gefahr für schwere Verbrennungen beim Grillen entsteht beim Anzünden der Kohle, so der Mediziner. Immer wieder werde zum Anzünden der Kohlen Spiritus oder gar Benzin statt Sicherheitsanzünder verwendet. "Die größte Gefahr ist immer dann, wenn man die Kohle aufgeschichtet hat, dann sowas nimmt wie Spiritus, damit alles tränkt und das dann am besten noch mit einem kurzen Streichholz von nah dran anzündet", sagt Hundeshagen. "Und dann gibt’s eine große Stichflamme und dann sind Gesicht, Hände und manchmal der Oberkörper verbrannt."
Nicht auf glühende Kohlen spritzen
Auf glühende Kohlen oder gar offenes Feuer darf auch der Sicherheitsanzünder nicht gespritzt werden. Noch gefährlicher: "Manche machen das mit Spiritus oder mit Benzin. Das darf man natürlich auf gar keinen Fall machen, weil es da zu wirklich großen Explosionen kommen kann."