2025 wohl steigende Preise

Bei der Autoversicherung sparen: Es muss nicht immer der Wechsel sein

Stand
Autor/in
Christof Gaißmayer
Michael Wegmer
Onlinefassung
Christoph Schöneberger
Fotoshooting SWR Studio Heilbronn Mitarbeiter Dezember 2022

Der Stichtag für einen Wechsel der Kfz-Versicherung rückt für viele näher. Um Geld zu sparen, lohnt es sich allerdings auch, bei der eigenen Versicherung nachzuhaken.

Autofahrerinnen und Autofahrern droht im kommenden Jahr ein Kostenschock, denn die Autoversicherung wird wohl wieder teurer. Grund dafür sind die stark gestiegenen Preise bei Ersatzteilen und Werkstätten, die die Versicherungen jetzt an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Viele Autofahrer reagieren darauf und planen, die Autoversicherung zu wechseln, um günstiger wegzukommen. Sparen ist allerdings oft auch mit weniger Aufwand möglich.

Angebot bei der eigenen Versicherung einholen

Es lohnt sich erst einmal, bei aktuellen Autoversicherung anzurufen und zu fragen, ob es mittlerweile ein günstigeres Angebot gibt. Dort kann man durchaus ganz freundlich sagen, dass man über einen Wechsel zu einem anderen Anbieter nachdenkt, rät der Bund der Versicherten. In der Regel bekommt man dann ein Angebot von der eigenen Autoversicherung.

Weitere Stellschrauben im Vertrag nutzen

Die Versicherungsprämie für das Auto wird aus etwa 50 Merkmalen für jeden Einzelnen individuell berechnet. Darin stecken auch Chancen, zu sparen:

1. Alle Versicherungsnehmer können darauf achten, dass die Jahreskilometerleistung, die angegeben wurde, auch den tatsächlich gefahrenen Kilometern entspricht. Ansonsten zahlt man schnell zu viel.

2. Zudem lohnt es sich, die Anzahl der Fahrerinnen und Fahrer, die das Auto nutzen, so klein wie möglich zu halten.

3. Wenn das Auto in einer Garage abgestellt wird, gibt es oft zusätzlich Rabatt.

4. Bei der Kaskoversicherung kann eine Werkstattbindung eingegangen werden, sodass der Versicherer die Werkstatt bestimmt - dafür gibt es bis zu 20 Prozent Nachlass.

5. Ein Nachlass ist außerdem für diejenigen drin, die ihre Prämie jährlich bezahlen und nicht monatlich. Letzteres kann bis zu zehn Prozent teurer sein.

6. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Selbstbeteiligung zu erhöhen: Bei einem Schaden bezahlen Verbraucherinnen und Verbraucher mehr, der Grundtarif kostet aber erstmal weniger.

Alte Autos nicht überversichern

Viele Autobesitzer verpassen es im Laufe der Jahre, den Versicherungsumfang an den sinkenden Wert des Fahrzeugs anzupassen. Wenn ein Auto immer älter wird, lohnt es sich etwa, von Vollkasko auf Teilkasko und eventuell nur noch auf die Haftpflichtversicherung umzustellen. Wer da aktiv wird, kann richtig viel Geld sparen. Ganz grob gilt, wer sein Auto aus der Vollkasko rausnimmt und nur noch haftpflichtversichert, zahlt nur noch die Hälfte.

Alle Jahre wieder: Wechsel der KFZ-Versicherung
Gelingen die Verhandlungen mit der eigenen Versicherung nicht, ist wohl ein Wechsel am besten.

Die Alternative: Kfz-Versicherung wechseln

Wem die aktuelle Versicherung kein besseres Angebot unterbreitet, der denkt am besten über einen Wechsel nach. Für viele ist dabei immer noch der 30. November der Stichtag. Denn eine Kündigung muss bis einen Monat vor Laufzeitende vorliegen und viele Verträge von Autofahrerinnen und Autofahrern laufen bis zum Ende des Kalenderjahres. Bei einer Beitragserhöhung gilt außerdem in den meisten Fällen ein Sonderkündigungsrecht.

Ein Wechsel lohnt sich oft. So können Kunden dabei laut Stiftung Warentest teilweise einige hundert Euro sparen. So könnte ein 20-jähriger Kleinwagenfahrer aus Heidelberg für die Haftpflichtversicherung und Teilkasko bis zu 840 Euro sparen. Auch eine Familie aus Frankfurt mit einem Kind, die ein Auto der unteren Mittelklasse fährt, könnte bei einem Wechsel der Vollkaskoversicherung knapp 630 Euro sparen. Für Autofahrer mit Elektroautos lohnt sich laut Stiftung Warentest ebenfalls der Vergleich der Kfz-Versicherungen.

Das gilt es beim Wechsel der Kfz-Versicherung zu beachten

Wichtig ist es, die Leistungen der Versicherungen zu vergleichen und dabei nicht nur auf die Preise zu schauen. Der ADAC und auch der Verbraucherzentrale Bundesverband empfehlen zum Beispiel eine ausreichend hohe Deckungssumme oder Versicherungssumme. Denn sollte es zu einem Unfall kommen, muss der Verursacher im Schadensfall selbst für die Kosten aufkommen, die über der Deckungssumme liegen.

Häufig werden Versicherungen bei einem Schadensfall deutlich teurer. Auch darüber sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher vor einem Wechsel informieren. Bei Rabatten zum Beispiel für Wenigfahrer sollte vorab geprüft werden, ob diese Voraussetzungen überhaupt dauerhaft eingehalten werden können.

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