Vollblutorangen oder Halbblut
Blutorangen mit einem tiefroten Fruchtfleisch sind sogenannte Vollblutorangen. Die Sorte „Moro“ ist so eine. Sie stammt aus Sizilien, wo neben der fruchtbaren Vulkanerde hauptsächlich das Klima für Blutorangen perfekt ist. Denn Blutorangen brauchen warme Tage und kühle Nächte - wie in ihrem Herkunftsland Italien. Wenn es tagsüber fünfzehn bis zwanzig Grad warm ist und die Temperaturen nachts bis an den Gefrierpunkt kommen, bilden sich die farbgebenden Anthocyane.
Die Temperaturschwankungen sorgen dafür, dass sich das Fruchtfleisch und teilweise auch die Schale blutrot färben. Das gilt zumindest für die sogenannten Vollblutorangen wie Moro oder Sanguinello. Tarocco ist dagegen eine Halbblutorange. Ihr Fruchtfleisch ist nicht durchgehend dunkel gefärbt, die Schale bleibt orange.
Saison für Blutorangen
Blutorangen haben von Januar bis März Saison. Gerade am Jahresanfang ist die typische Färbung noch nicht immer vorhanden. Dann gab es noch nicht genügend warme Tage und kalte Nächte, so dass besonders die Tarocco aussieht, wie eine ganz normale Orange - nur etwas kleiner.
Das besondere Aroma der Blutorangen
Blutorangen schmecken besonders aromatisch. Ihr Fruchtfleisch überzeugt mich immer wieder mit seinem leicht herben, wunderbar würzigen Aroma, das süß-säuerlich nach Beeren schmeckt.
Wer also Beeren liebt, aber nicht so sehr auf Orangen oder Clementinen steht, findet mithilfe der Blutorangen vielleicht den Einstieg bei den Zitrusfrüchten.
Gesundheit: Blutorangen strotzen vor wichtigen Nährstoffen
Blutorangen haben grundsätzlich die gleichen tollen Inhaltsstoffe wie Orangen. Sie liefern nicht nur reichlich Vitamin C, sondern auch B-Vitamine und Folsäure sowie Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium. Bemerkenswert ist außerdem der ballaststoffreiche weiße Teil ihrer Schale, das sogenannte Mesokarp. Das sollte nicht sorgfältig abgepuhlt, sondern reichlich mitgegessen werden.
Blutorangen enthalten darüber hinaus noch Anthocyane. Sie verleihen der Frucht ihre tiefrote Farbe und den besonders aromatischen Geschmack.
Blutorangen versus rosa Grapefruits
Die beiden Zitrusfrüchte mögen äußerlich ähnlich aussehen, aber ihre inneren Werte sind andere. Grapefruits sind größer als Blutorangen und haben hellgelbes bis pinkfarbenes Fruchtfleisch. Grapefruits und Blutorangen schmecken süßsäuerlich. Doch Grapefruits sind herber als Blutorangen.
- Die Farbe
Die Farbe des rosa Fruchtfleisches stammt bei den Grapefruits vom Lykopin, dem Farbstoff, der uns meist aus Tomaten ein Begriff ist. Lykopin kann krebshemmend wirken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Bei den Blutorangen sorgen Anthocyane für die dunkle Farbe.
- Die Bitterstoffe
Die Nährstoffe der Grapefruits sind ansonsten denen der Blutorangen sehr ähnlich, mit einem zweiten wesentlichen Unterschied: Speziell das sogenannte Naringin - der Bitterstoff der Pampelmuse - ist wohl, eventuell mit anderen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen, dafür verantwortlich, dass Grapefruits und Grapefruitsaft Wechselwirkungen mit Arzneimitteln auslösen. Ab vier Stunden nach dem Genuss von Grapefruits oder deren Saft bis deutlich über 24 Stunden hinaus können bestimmte Medikamente stärker oder schwächer wirken als beabsichtigt, wenn sie über den Mund verabreicht werden.
Blutorangen sind vielseitig
Blutorangen schmecken pur oder als Saft bzw. Smoothie. Sie sind perfekt für Chutney und Marmelade.
Mit ihrem beerigen Aroma werten die rötlichen Orangen außerdem Obstsalat, Tartes und Desserts auf. Auch als eisiges Sorbet sind Blutorangen eine Wucht.
Fenchel-Orangen-Salat
Fenchel und Orangenschale enthalten wirksame Bitterstoffe. Ergänzt werden sie durch das Allicin der Zwiebel und im Olivenöl.
Und herzhafte Gerichte wie Blattsalate oder Suppen verleihen Blutorangen einen frischen Geschmack. Sogar zu Geflügel- und Fischgerichten passen sie, zaubern einen besonderen Geschmackskick.