Besonders in der Westpfalz gibt es viele Waschbären. Die Zahl ist zwar noch nicht besorgniserregend, aber es gibt dort zumindest eine gewisse Population. Verglichen mit anderen Bundesländern, gibt es in Rheinland-Pfalz allerdings noch relativ wenige.
Waschbären sind laut einer EU-Verordnung, eine invasive Art. Sie sind hier nicht heimisch und haben praktisch keine natürlichen Feinde. Aber andersrum können sie eine gewisse Gefahr für die heimische Artenvielfalt darstellen. Deshalb sind die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Waschbärpopulation einzudämmen.
Das ist allerdings gar nicht so leicht. Denn selbst dort, wo der Waschbär gejagt wird, vermehrt er sich. Tierschützer sagen deshalb: Die Jagd bringe nicht viel, vielmehr sollten wir die von ihm bedrohten Tierarten schützen - und lernen, mit dem Waschbär zu leben. Los werden wir ihn ohnehin nicht mehr.
Waschbären gelten als schlau
Das ist das Problem bei der Jagd. Denn manche Waschbären können sogar den Köder in Fallen so vorsichtig entfernen, dass die Fallen nicht zuschnappen. Sie sind sehr geschickt. Zum Teil können sie auch Türen oder Schubladen öffnen. Und in Kanada, wo die Tiere heimisch sind, gibt es sogar Berichte von Waschbären, die Schlösser knacken. Waschbären sind generell intelligent und erstaunlich lernfähig.
So kam der Waschbär nach Deutschland
Der Edersee in Hessen gilt als der Grundstein für die Waschbären in Deutschland und wohl auch in Mitteleuropa, da sind sich Fachleute recht einig. Am 12. April 1934 hat ein Pelztierzüchter zwei Pärchen dort ausgesetzt. Und dank der perfekten Umgebung mit viel Wasser, Wald und Nahrung haben sie sich ordentlich vermehrt.
Der zweite Verbreitungsort liegt in Brandenburg. Dort hat im Krieg 1945 eine Bombe eine Pelztierfarm getroffen und so konnten wohl etwa zwei Dutzend Waschbären aus ihrem Gehege ausbüxen.
Diese zwei Ereignisse sorgen, nach allem was man weiß, für die mittlerweile große Waschbärpopulation in ganz Deutschland.