Parmaschinken von Edeka, Lidl, Aldi, Rewe und Kaufland im Preisvergleich
Die norditalienische Stadt Parma gilt als kulinarische Hochburg. Sie ist neben Parmesan-Käse vor allem für ihren Parmaschinken berühmt. Wir testen Parmaschinken aus dem Supermarkt. Die Eigenmarken von Lidl, Aldi und Kaufland bieten die italienische Spezialität für knapp 3,60 Euro pro 100 Gramm an. Etwas teurer ist der Schinken von Edeka Originale für 3,99 Euro. Der teuerste Parmaschinken in unserer Stichprobe ist der von Citterio, gekauft bei Rewe für 4,70 Euro pro 100 Gramm.
Bei den Nährwerten unterscheiden sich die Parmaschinken kaum. Alle enthalten rund 15 Gramm Fett und 5 Gramm Salz pro 100 Gramm Schinken. Andere Rohschinken wie der spanische Jamon Serrano oder der regionale Schwarzwälder Schinken enthalten ähnlich viel Salz, manche aber etwas weniger Fett.
Geschmacksprobe Welcher Serrano-Schinken schmeckt am besten?
Nicht nur in Spanien ist er sehr beliebt auf Tapas-Tellern: Serrano-Schinken. Längst ist der für sein mageres Fleisch bekannte, gesalzene und luftgetrocknete Schinken auch in Deutschland eine Delikatesse. In unserer Probe mussten unsere Tester allerdings feststellen, dass nicht jeder Jamón Serrano aus dem Supermarkt ein Geschmackserlebnis ist.
Parmaschinken aus dem Supermarkt: Welcher schmeckt am besten?
Parmaschinken sollte frisch, leicht süß und nicht zu salzig schmecken. Je dünner die Scheiben sind, desto zarter ist der Geschmack. Bei einer Blindverkostung mit Experten vergleichen wir den Geschmack und den Geruch von Parmaschinken von Aldi, Lidl, Rewe, Kaufland und Edeka.
Der Parmaschinken von Aldi ist dünn geschnitten und riecht gut, weder zu sehr nach Schwein noch zu sehr nach Salz. Er schmeckt gut, nur der Nachgeschmack ist etwas zu salzig.
Der italienische Schinken von Lidl überzeugt unsere Tester nicht. Das Produkt ist zu dick geschnitten und riecht nicht sehr frisch. Zudem fällt auf, dass die Scheiben schnell in einzelne Muskelteile zerfallen. Im Mund schmeckt der Parmaschinken direkt salzig. Auf Nachfrage teilt uns Lidl mit, dass sie unsere subjektiven Eindrücke nicht nachvollziehen können.
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Als nächstes ist der Parmaschinken von Kaufland an der Reihe. Er ist mit dünnen Trennblättern aus Kunststofffolie verpackt. Das finden unsere Tester aus Nachhaltigkeitsgründen nicht so gut. Ein weiterer Kritikpunkt: Der Schinken riecht überhaupt nicht nach Schinken. Auch geschmacklich kann er nicht mithalten. Der Salzgehalt ist zu hoch und frisch schmeckt er auch nicht. Für unseren Hinweis bedankt sich Kaufland und will den Schinken noch einmal genau prüfen.
Auch beim Edeka Schinken gibt es Trennblätter zwischen den Scheiben. Sie sorgen sogar dafür, dass die Scheiben beim Entnehmen zerfallen, statt das zu verhindern. Geschmacklich ist der Parmaschinken unseren Testern zu neutral und schmeckt sogar etwas säuerlich. Zudem riecht er nach Schwein. Edeka teilt uns mit, dass man unsere subjektiven Eindrücke nicht nachvollziehen könne.
Der teure Citterio Marken-Schinken von Rewe hat ebenfalls Trennblätter. Auf Nachfrage teilt uns Citterio mit, dass die Trennblätter vom Verbraucher gewünscht und für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet seien. Ähnlich äußern sich Edeka und Kaufland. Von dem Citterio Parmaschinken sind alle Tester positiv überrascht: Der Schinken ist nicht zäh, sondern hat eine gute Konsistenz. Er schmeckt nussig, nicht zu salzig und riecht angenehm frisch.
Strenge Regeln für die Herstellung von originalem Parmaschinken
Original Parmaschinken darf nur in der Region südlich von Parma hergestellt werden. Alle Schinken müssen zudem mindestens zwölf Monate an der Luft reifen. Konservierungs- und Farbstoffe sind verboten. Außerdem muss das Fleisch von bestimmten Schweinerassen stammen, die ausschließlich in zehn nord- und mittelitalienischen Provinzen gehalten werden.
Vor einigen Jahren ermittelten italienische Staatsanwaltschaften, weil bei einigen Schinkenproduzenten die Schweine nicht die vorgeschriebene Herkunft hatten. Die Betrüger wurden verurteilt und fast eine Million Schinken mussten vom Markt genommen werden.
Qualitätstest: Enthalten alle Parmaschinken das richtige Schweinefleisch?
Bei Parmaschinken mit dem EU-Siegel „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ muss der Schinken komplett in der Region Parma verarbeitet werden und darf nur Fleisch bestimmter italienischer Schweinerassen enthalten. Um die Herkunft der Supermarktprodukte zu prüfen, bringen wir die Schinken in ein spezielles Lebensmittel-Labor.
Mit der sogenannten Stabil-Isotopenanalyse kann Andreas Roßmann feststellen, ob die Schinken tatsächlich in der Region Parma hergestellt wurden. Gemessen werden Elemente wie Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel, die einen guten Hinweis für die geographische Herkunft des Fleisches geben können. Das Ergebnis: Alle Hersteller in unserem Test halten sich an die strengen Regeln und produzieren ihren Schinken in der Region südlich von Parma.
Fazit
Die Parmaschinken von Kaufland, Lidl und Edeka überzeugen unsere Tester weder vom Geruch noch vom Geschmack. Der Preis-Leistungs-Sieger ist der Schinken von Aldi: Er riecht angenehm und ist geschmacklich in Ordnung. Am besten schneidet der teure Citterio Markenschinken von Rewe ab. Geschmacklich kann er voll überzeugen.