Ein schattiges Plätzchen für Tablet, Laptop und Smartphone - schon lässt sich auch außerhalb der Wohnung das Internet nutzen. Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass das WLAN bis dahin reicht. Das lässt sich aber mit unterschiedlichen Mitteln erreichen.
Position des Routers
Egal ob per DSL-Leitung oder übers Kabelfernsehen, das Internet kommt zuhause im Router an und wird von dort ins Heimnetz verteilt. Das kann per Netzwerkkabel sein und drahtlos.
Das ausgestrahlte WLAN-Signal reicht meist rund fünf Meter weit, Wände dämpfen das Signal, die Reichweite sinkt. Oft ist es sinnvoll den Router in der Mitte der Wohnung zu platzieren, dann kommt das Signal oft überall an, kann aber außerhalb der Wohnung zu schwach sein.
Manchmal hilft es da schon, den Router an eine andere Stelle zu legen, etwa ans Fenster, damit das Signal sich besser verteilt. Das lässt sich ja leicht ausprobieren.
Verstärker an der Steckdose
Ist das WLAN-Signal am Empfangsort zu schwach, kann ein sogenannte Repeater helfen. Das ist ein Gerät wie ein Steckernetzteil, das in eine Steckdose gesteckt wird. Der Repeater nimmt das WLAN vom Router auf und gibt es verstärkt weiter.
Mit mehreren Repeatern lässt sich so eine gute WLAN-Versorgung in vielen Ecken einer Wohnung erreichen. Wer eine Steckdose in der Nähe von Balkon oder Garten hat, kann so auch das Signal nach draußen leiten.
Internet über die Stromleitung
Wenn Internet in einem Haus über mehrere Stockwerke verteilt werden soll, kann das mit Repeatern problematisch sein. Hier hilft die Stromleitung, über die das Internet im Haus verteilt. Dazu sind sogenannte Powerline-Adapter nötig, die in die Steckdose gesteckt werden.
Mit einem Netzwerkkabel wird den Router mit einem dieser Strom-Adapter verbunden, dann ist theoretisch in jeder Steckdose im Haus Internet drin. Mit einem weiteren Adapter und einen Netzwerkkabel lässt sich so etwa ein PC mit Internet versorgen.
Es gibt aber auch Adapter, die aus der Stromleitung dann ein WLAN machen. Wer eine Steckdose auf der Terrasse oder dem Balkon hat, kann mit einem wetterfesten, outdoor-tauglichen Gerät auf diese Weise das Internet nach draußen mitnehmen.
Radarfalle
WLAN wird üblicherweise in zwei Frequenzbereichen ausgestrahlt. Am häufigsten im Bereich von 2,4 GHz. Hier ist die Reichweite gut und die Bandbreite für viele Anwendungen ausreichend. Aber in Städten und eng bebauten Gegenden kann dieser Frequenzbereich viel genutzt sein, was die Qualität des Signals mindert.
Der andere Bereich - 5 GHz - ist weniger genutzt und kann schneller die Daten transportieren, die Reichweite ist aber geringer. Außerdem ist bei der Nutzung außerhalb der Wohnung nur eingeschränkt erlaubt, weil nicht jeder Kanal aus dem Bereich zugelassen ist.
Der Bereich um 5 GHz wird nicht nur von WLAN- Geräten benutzt, sondern auch von Radaranlagen der Flugsicherung, des Militärs oder vom Wetterdienst. Diese sind dem Gesetz nach Primärnutzer.
WLAN-Geräte, die einen Funkkanal von 52 bis 140 verwenden, müssen Primärnutzer daher orten und ihnen durch dynamische Frequenzwahl automatisch ausweichen. Dann dürfen sie auch im Außenbereich verwendet werden.
Ausblick auf den neuen Standard WiFi 6
Was wir WLAN nennen, heißt im englischsprachigen Raum WiFi. Der Standard zur Übertragung von Internet-Daten wurde im Laufe der vergangenen Jahre immer weiter entwickelt, bislang waren die Bezeichnungen eher kryptisch, die aktuellste lautet 802.11ac.
Das war den Marketingstrategen nicht griffig genug, weil es die sechste Entwicklungsstufe ist, heißt der neue Standard WiFi6. Die Daten können damit noch schneller übertragen werden, auch weil beide Frequenzbereiche gleichzeitig genutzt werden. Auch können mehr Unterkanäle genutzt werden, was die Verbindung stabiler macht.
Die ersten Geräte, die WiFi6 können, kommen jetzt auf den Markt. Ein Update für ältere Geräte ist aber nicht möglich. Den neuen Standard müssen sowohl Router als auch die Endgeräte beherrschen.