So geht's ganz einfach

Alte Insektenhotels wieder instand setzen

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Autor/in
Christiane Gorse

Nach einigen Jahren verwittern die Niströhren und Hölzer eines Insektenhotels. Im Herbst kann man die Nisthilfen für Wildbienen vorsichtig reparieren. So geht´s!

„Rettet die Wildbienen“ – hieß es vor Jahren und viele Menschen haben in ihrem Garten Nisthilfen angebracht und damit Hilfe geleistet. Wir haben viel gelernt seitdem: dass es noch wichtiger ist, Futterpflanzen wie heimische Wildblumen zu säen und dass die meisten Arten im Boden nisten, und gar nicht in den lange propagierten Röhren.

Dennoch werden die klassischen „Wildbienenhotels“ (Naturschützer mögen den Namen nicht, denn er suggeriert, dass Wildbienen Gäste sind, die wieder ausziehen – dabei sind unsere Gärten ihr Zuhause!) von einigen Arten dankend angenommen: Maskenbienen, Blattschneiderbienen und Gehörnte Mauerbienen füllen die Niströhren aus Bambus zuverlässig, wenn alles in Ordnung ist.

Wann müssen Bambusröhren ersetzt werden?

Bambus

Wenn sie Risse haben oder morsch geworden sind, können Feuchtigkeit und Schimmel die Brut kaputt machen. Dann werden die Röhren auch nicht mehr angenommen. Das erkennt man daran, dass sie vorne offen und nicht verschlossen sind.

Wie schaffe ich Ersatz?

Neue Bambusröhren einsetzen. Sie müssen hinten durch einen „Knoten“ in der Röhre verschlossen sein und außerdem vorne sorgfältig gesägt und geschliffen sein. Sonst werden die zarten Flügel verletzt.

Welcher Durchmesser ist richtig?

Gänge mit 8-10mm mag die Gehörnte Mauerbiene. Blattschneiderbienen brauchen kleinere Öffnungen von 5-6mm, und die zierlichen Maskenbienen benötigen nur 2-3mm. Was ist wichtig? Noch belegte Röhren weiterverwenden! Im nächsten Jahr schlüpfen die Tiere vermutlich schon!

Wann müssen Holzstücke ersetzt werden?

Nach dem Bohren die Späne vorsichtig aus dem Gang entfernen. Dies kann durch Klopfen oder auch mit dem feinen Bürstchen oder auch einem Staubsauger erfolgen. Die Eingänge aller Nistgänge mit etwas Schmirgelpapier glätten.

Auch Holzblöcke verwittern, daher wird dringend empfohlen, Hartholz für Wildbienen-Nisthilfen zu verwenden (beispielweise von Eschen oder Zwetschgenbäumen). Dennoch entstehen auch dann mit der Zeit Risse, die die Brut zunichtemachen. Dann kann man das Holz ersetzen. Sind allerdings manche Bohrgänge noch geschlossen, sollte man das Stück Holz nicht wegschmeißen, sondern weiter trocken und geschützt draußen lagern, oder wieder einbauen.

Was ist bei neuem Holz wichtig?

Auf keinen Fall weiches Holz (z.B. Nadelholz) verwenden und das Holz auch nicht von der gesägten Stirnseite her anbohren, denn dann entstehen besonders schnell Risse. Das Holz sollte hart, entrindet und zudem gut abgelagert und damit trocken sein.

Die richtigen Abstände und Durchmesser der Löcher:

Wie bei den Bambusröhren haben sich die Durchmesser 8-10mm, 5-6mm oder 2-3mm bewährt. Je größer die gebohrten Gänge, umso größer muss auch der Abstand sein, um Risse zu vermeiden. 2 cm sind es bei großen Gängen. Auch hier gilt: glatte Löcher bohren ohne Spreißel und die Eingänge glattschleifen.

Diese Materialien sollten nicht mehr verwendet werden:

Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass manche Maßnahmen aus der Anfangszeit nicht sinnvoll oder sogar schädlich sind.

Stroh – wird nicht mehr verwendet, es wird von Wildbienen nicht angenommen

Schilf – vergeht zu schnell. Besser sehr dünne Bambusröhren verwenden

Tannenzapfen – machen keinen Sinn, sie ziehen eher Feinde von Wildbienen an, etwa Spinnen

Ziegelsteine – werden nicht besiedelt und sind daher überflüssig

Tipp: Lieber kleine Nisthilfen anbieten (zieht weniger Feinde an) und einen engmaschiger Hasendraht anbringen, der verhindert, dass Vögel in die Röhren picken können.

Im Garten: Carsten Weber, Naturschützer

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