Trotz höherer Kosten

Pflege - wie ist sie finanzierbar?

Stand
Autor/in
Anja Schneider

Durch die höheren Löhne für Pflegekräfte, durch höhere Energie- und Lebensmittelpreise steigen auch die Pflegekosten. Wir haben für die Finanzierung wichtige Tipps.

1. Antrag auf Pflegegrad - Höherstufung beachten

Grundlegend für alle Pflegebedürftigen ist der Antrag auf Pflegegrad. Schreiben Sie dafür Ihrer Krankenkasse. Denn dort ist auch Ihre zuständige Pflegekasse angegliedert. Wer schon einen Pflegegrad hat: Bitte beantragen Sie bei höherem Bedarf schnellstmöglich die Höherstufung.

2. Pflegestützpunkt bietet Beratung

Kostenfreie Beratungen für den Antrag auf Pflegegrad und alle weiteren Fragen rund um die Pflege erhalten Sie in Ihrem örtlichen Pflegestützpunkt. Bitte nutzen Sie diese Beratung auch, wenn Sie in der Pflege an finanzielle Grenzen stoßen. Dort wird gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen gesucht.

3. Entlastungszuschlag beachten

Die Unterbringung im Pflegeheim ist teuer: Die Kosten liegen mittlerweile bei ca. 2.500 bis 3.200 Euro. Es gibt einen Entlastungszuschlag, der mit der Dauer des Heim-Aufenthalts steigt. Im ersten Jahr im Pflegeheim beträgt er nur 5 Prozent, bei einer Dauer von mehr als vier Jahren sind es 70 Prozent, allerdings nicht von den Gesamtkosten, sondern nur von den Pflegekosten.

4. Schonvermögen

Auch das eigene Vermögen muss bei Bedarf für den Aufenthalt im Pflegeheim eingesetzt werden. Seit 1.1.2023 liegt das Schonvermögen höher, d.h.: eine Einzelperson darf bis zu 10.000 Euro, ein Ehepaar bis zu 20.000 Euro behalten.

5. Kinder müssen nur sehr selten zahlen

Haben Sie keine Sorge, dass Ihre erwachsenen Kinder Ihren Unterhalt im Pflegeheim zahlen müssen, wenn Ihre Rente und Ihr Vermögen nicht reichen. Ein erwachsenes Kind muss erst ab 100.000 Euro Bruttoeinkommen den fehlenden Betrag für die Heimkosten der Eltern zahlen. Das kommt also nur selten vor.

6. Rechtsanspruch auf Hilfe zur Pflege

Es gibt einen Rechtsanspruch auf Hilfe zur Pflege. Zögern Sie bitte nicht, sondern gehen Sie, wenn das Geld nicht reicht, zum Sozialamt. Das steht Ihnen zu!

Weitere Informationen erhalten Sie in Online-Ratgeber Pflege des Bundesgesundheitsministeriums

Den Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe finden Sie unter den folgenden Links:

Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg

Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz

Pflegestützpunkte im Saarland

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