Gesunde Ernährung für Hund und Katze
Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung der Vierbeiner. Hierbei sollte auf das richtige Verhältnis von Nährstoffen geachtet werden, sprich Proteinen, Kohlenhydraten und Kalorien. Beim Hundefutter sollte das Verhältnis zwischen Proteinen und Kohlehydraten ca. 50% betragen. Katzen hingegen brauchen eine deutlich proteinreichere und fettreichere Ernährung. Für gesunde Katzen am besten eine Futtersorte ohne Kohlenhydrate wie Reis oder Kartoffeln auswählen!
Einige Futtersorten aus dem Supermarkt enthalten viele Geschmacksverstärker, viel Zucker oder einen hohen Fettgehalt. Der Fettgehalt sollte allerdings nicht zu hoch sein, da die Tiere dadurch nach jahrelangem Konsum übergewichtig werden können.
Übergewicht – Warum sollte das bei Haustieren unbedingt vermieden werden?
Übergewicht kann die Lebensdauer unserer Haustiere verkürzen. Schon ein paar zusätzliche Pfunde können bei Hund oder Katze das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Diabetes oder Herzkrankheiten erhöhen. Laut Studien sind ca. 65 % der Hunde und Katzen in Deutschland übergewichtig. Im Sommer leiden übergewichtige Tiere mehr, da sie oftmals weniger tolerant gegenüber Hitze sind. Auch das Skelettsystem der Katzen wird durch Übergewicht in Mitleidenschaft gezogen und es kann unter anderem zu Arthrose kommen.
Spezialfutter bei Übergewicht, Diabetes oder anderen Krankheiten
Es gibt kalorienreduziertes Futter für übergewichtige Tiere. Sinnvoll sind sogenannte Rationsberechnungen für ein bestimmtes Futter, wodurch man vom derzeitigen „Istgewicht“ zum erwünschten „Zielgewicht“ kommen kann. Hierfür kann man sich individuelle Tabellen erstellen lassen. Der Tierarzt oder ein zertifizierter Ernährungsberater helfen weiter!
Trocken- oder Nassfutter - Was ist besser?
Hunde: Sowohl Nass- als auch Trockenfutter eignet sich und man kann nach Vorlieben des Besitzers und des Hundes gehen
Katzen: Hier ist ganz klar das Nassfutter zu bevorzugen, vor allem auch wegen des Flüssigkeitsbedarfs der Katzen, der selten durch Trinken abgedeckt wird. Trockenfutter sollte nur in kleinen Mengen gegeben werden.
Bewegung muss sein!
Das können Sie tun, um die Vierbeiner zur Bewegung zu animieren:
Hunde: lernen gerne neue Tricks, Clickertraining, neue Spielzeuge, Suchspiele, Schwimmen, Treffen mit anderen Hunden, Sozialleben
Katzen: lieben Höhe, Catwalk an die Wand anbringen, Kratzbaum- oder -pfosten, Kletterblöcke, interaktive Spielzeuge wie Laser-Pointer, ebenfalls Clickertraining
Wichtig im Alter: Unterstützung der Nieren
Sowohl Hunde als auch Katze neigen im Alter zu Nierenproblemen. Das kann vor allem bei Katzen problematisch werden, da sie von Natur aus weniger trinken.
Um die Katze zum Trinken zu animieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Unter dem laufenden Wasserhahn wird oft lieber getrunken als aus einem Napf, denn Tiere schätzen stehendes Wasser instinktiv oft als potenziell verunreinigt ein.
- Es gibt extra Trinkbrunnen für Katzen. Diese werden wegen des laufenden Wassers auch meist gut angenommen.
- Man kann auch dem Essen etwas warmes Wasser beifügen. So nimmt die Katze nicht nur mehr Wasser auf, sondern das Essen riecht durch die Wärme auch schmackhafter.
Gesunde Zähne!
Wie beim Menschen, können auch bei Katzen und Hunden verschiedene Zahnprobleme auftreten. Parodontitis, Karies oder Zahnstein sind keine Seltenheit. Aber vor allem FORL ist bei Katzen weit verbreitet.
Starke und langanhaltende Entzündungen können sich auch auf die inneren Organe auswirken. Deshalb ist es sehr wichtig, die Zähne und das Zahnfleisch Ihres Haustieres durch Zähneputzen, spezielle Kauartikel oder Leckereien sauber zu halten und sie regelmäßig dem Tierarzt zur oralen Gesundheitsuntersuchung und Reinigung vorzustellen.
Was können Haustierhalter bereits zuhause kontrollieren?
Zuhause können die Haustierhalter bereits regelmäßig in die Ohren schauen. Gesund sind diese, wenn sie leicht rosafarben sind. Starke Verschmutzungen oder vermehrtes Kratzen an den Ohren können Hinweise auf Allergien sein. Hier empfiehlt es sich, ein Arzttagebuch anzulegen und das gegebene Futter, bzw. anschließenden Juckreiz am Ohr zu notieren. So lassen sich mithilfe des Ausschlussverfahrens unverträgliche Lebensmittel herauskristallisieren.
Nahrungs-Ergänzungsmittel für Hund und Katze
Kochen Sie selbst für Ihr Haustier, so sollten Sie unbedingt Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Erhält das Tier ein Alleinfuttermittel, ist es nicht notwendig. Leidet ihr Haustier unter Magen-Darm-Symptomen oder einem geschwächten Immunsystem kann der Einsatz von Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Wichtig: Regelmäßige Tierarztbesuche!
Im Idealfall sollten auch gesunde Hunde und Katzen ca. einmal pro Jahr zum Tierarzt.
Im Seniorenalter (ca. ab 7 Jahren) empfehlen sich sogenannte Seniorenchecks, zu denen auch ein geriatrisches Blutbild zählt, um beginnende Krankheiten möglichst früh behandeln zu können.
Tierkrankenversicherungen lohnen sich!
Tierarztkosten können, gerade mit steigendem Alter des Tieres, schnell in die Höhe schießen. Um hohe Kosten zu vermeiden, ist eine Tierkrankenversicherung sinnvoll. Die Versicherungen sollten unbedingt schon in jungen Jahren abgeschlossen werden, denn oft werden alte Tiere nicht mehr aufgenommen. Es gibt verschiedene Tarife von Basis- bis Premiumschutz. Tipp: Achten Sie darauf, dass in Ihrem Tarif OP-Kosten unbegrenzt übernommen werden.
Im Studio: Dr. Heike Karpenstein, Tierärztin