Die Ausrüstung
Mit der richtigen Ausrüstung macht Wandern mehr Spaß - wichtig sind feste Schuhe mit einer rutschfesten Sohle, wetterfeste Kleidung und ein passender Rucksack.
Die Wanderschuhe:
Es gibt nicht den Universalschuh, der für jede Wandertour der richtige ist. Wanderschuhe sollte man vor dem Kauf immer ausprobieren. In Fachgeschäften gibt es Lauf-Parcours mit felsigen, schottrigen und glattem Untergrund, um Rutschfestigkeit und Passform zu testen.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Berg, desto höher der Schuh! Für Touren im alpinen Gelände, die womöglich über mehrere Tage gehen, empfiehlt sich ein knöchelhoher Bergschuh mit einer stabilen Sohle und gutem Profil.
Vor Regen und Nässe schützt eine wasserfeste Membram (z.B. Goretex). Schuhe ohne wasserfeste Membran sollten gut imprägniert werden. Vor der ersten längeren Tour sollten die Schuhe eingelaufen sein!
Für kurze Touren in der Ebene eignen sich auch Sportschuhe mit rutschfester Sohle, bei mäßigen Steigungen Trekking- oder Trailrunnig-Schuhe. Sie sind leichter und nur halbhoch.
Zehenschuhe sind für längere Touren weniger geeignet, die Belastung auf die Wirbelsäule ist zu hoch. Auch Wanderschuhe aus Merinowolle eigenen sich für längere Bergtouren nicht.
Anti-Blasen-Tipps:
Bei Blasen sind oft die Socken schuld! Blasen entstehen auch durch Nässe, deshalb keine Socken aus Baumwolle tragen. Empfehlenswert sind Wandersocken aus Wolle-Synthetik-Mix, weil sie die Feuchtigkeit besser aufnehmen und an Ferse und Fußballen gepolstert sind. Zweiwandige Socken oder zwei Paare (ein dünnes und ein dickes Paar) tragen helfen wie auch spezielle Blasenpflaster.
Der Rucksack:
Ein guter Wanderrucksack sollte anatomisch geformt sein, ein System zur Rückenbelüftung und gepolsterte Schultergurte haben. Bei eintägigen Touren empfiehlt sich ein Volumen von 20 bis 25 Litern.
Für Frauen und Männer gibt es unterschiedliche Modelle. Beim Bergauflaufen wird der Rucksack anders eingestellt als beim Bergablaufen. Das Gewicht sollte immer auf der Hüfte und dem Becken liegen und niemals auf Schultern und Rücken.
Funktions- und Regenkleidung:
Bei längeren Wanderungen kann Funktionskleidung sinnvoll sein: Dazu gehört Funktionsunterwäsche, eine Fleece- oder Isolationsjacke und eine Wanderhose.
Gut bewährt hat sich das Zwiebelprinzip: Dabei werden mehrere Kleidungsschichten übereinander getragen, so dass je nach Temperatur und Wetterlage Kleidungsstücke aus- und wieder angezogen werden können. Je nach Wetterlage kann es ratsam sein, eine zusätzliche Regenjacke mitzunehmen. Bei eisigen Temperaturen bitte Mütze, Schal und Handschuhe nicht vergessen!
Wanderstöcke:
Sie geben Halt und Gleichgewicht und erhöhen damit die Sicherheit, besonders an unebenen, rutschigen Stellen. Außerdem entlasten sie die Gelenke - vor allem wenn's bergab geht!
Beim Wandern im Gelände ist es wichtig, dass der Stock höhenverstellbar ist, da je nach Wegsamkeit unterschiedliche Längen gebraucht werden. Stöcke aus Aluminium sind schwerer als Carbon-Stöcke, dafür aber leichter. Empfehlenswert sind ergonomische Griffe, scharfkantige Spitzen und ein Anti-Schock-System, um harte Stöße abzufedern.
Was bei jeder Wanderung dabei sein sollte:
- Wasser und isotonische Getränke z.B. Apfelschorle. Pro Person 1-1,5 Liter bei einer 4 Stunden-Wanderung
- Proviant (belegte Vollkornbrote, klein geschnittenes Obst, Nussmischungen)
- Wanderkarte
- Erste-Hilfe-Set: Dreieckstuch, elastische Binde, Pflaster, sterile Kompresse, Rettungsdecke, Blasenpflaster
- Regenschutz und Sonnenmilch
- Taschen- oder Stirnlampe
- Handy für den Notfall
Die richtige Planung:
Sie sollten ausreichend Zeit einplanen und die Tour am eigenen Fitnesslevel ausrichten. Faustregel für die Tourenplanung: Erwachsene Wandernde schaffen pro Stunde im Schnitt 300 Höhenmeter bergauf, 500 Höhenmeter bergab und vier Kilometer auf ebenen Strecken.
Wandern Tipps rund um die Routenplanung
Bei der Wahl der richtigen Wanderroute gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit Ihr Wandertag zu einem gelungenen Ausflug wird. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten!
Wanderkarte:
Karten bieten Freiheit, die Tour lässt sich damit gegebenenfalls spontan variieren. Vorteil: sehr sicher und präzise - vorausgesetzt man weiß, wie man mit Karte und Kompass umgeht.
Wandergerechter Maßstab: 1:25.000 zeigt viele Details, 1:50.000 sorgte für eine gute Übersicht. Vorteil: braucht keinen Strom, ist immer griffbereit, kann nicht ausfallen, kein leerer Akku.
Wanderapps und GPS-Geräte:
GPS-Geräte (Satellitennavigationsgeräte) und Smartphone-Apps geben Orientierung: Sie führen Wandernde entlang einer zuvor bestimmten Route ans Ziel. Die Geräte merken sich auch genau die zurückgelegte Strecke und führen Wandernde so wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Sie informieren auch über die Durchschnittsgeschwindigkeit, die tatsächliche Gehzeit und die voraussichtlich verbleibende Zeit bis zum Ziel. Man sollte die Touren offline nutzen, also vorher herunterladen, sonst ist der Handy-Akku schnell leer! Gängige Apps sind: Komoot und Outdooractive.
Experte im Studio: Maren Melzian, Outdoorfachhändlerin