Die EU schreibt den Mitgliedsstaaten vor, welche Mengen an Elektroaltgeräten sie recyceln müssen. Deswegen gibt es einen geregelten Kreislauf, um die Mengenvorgaben so gut wie möglich einzuhalten.
So entsorgen Sie Elektroschrott richtig
Die kommunalen Entsorgungsbetriebe sammeln den Elektroschrott auf Wertstoffhöfen, sie stellen spezielle Sammeltonnen in Behörden oder Supermärkten auf. Großgeräte holen sie auch bei den Bürgern zuhause ab. Die Abgabe ist kostenlos, denn für die Entsorgung haben die Verbraucher schon beim Kauf eines Neugerätes bezahlt. Alle Elektro-Altgeräte bis 28 Zentimeter Länge kann man auch kostenlos in Läden abgeben, die mehr als 400 Quadratmeter Verkaufs- oder Lagerfläche aufweisen, das gilt auch für Onlinehändler.
Was als Elektroschrott entsorgt werden muss
Die Entsorgung auf dem Wertstoffhof betrifft auch Kleidungsstücke mit Akkus oder LEDs wie leuchtende Turnschuhe zum Beispiel. Auch Möbel wie mit LEDs beleuchtete Schränke oder Massagesessel zählen zum Elektroschrott und müssen als solcher abgegeben und verwertet werden. Ausbauen sollte man die Elektronik in solchen Gegenständen aber nur, wenn sie sich leicht entfernen lassen. Keinesfalls sollte man leuchtenden Schuhe mit dem Schraubenzieher zu Leibe rücken.
Seit Mai 2019 gelten auch die sogenannten passiven Endgeräte, die Strom lediglich durchleiten, als Elektro- und Elektronikgeräte im Sinne des Gesetzes: Kabel, Steckdosen, Lichtschalter, Stecker, Adapter und Antennen.
Hersteller zahlen Entsorgungsgebühr
Für jedes Elektrogerät, das in Deutschland auf den Markt kommt, hat der Hersteller an die Stiftung Elektroaltgeräte (EAR) eine Entsorgungsgebühr entrichtet. Dort muss der Hersteller sich und seine Geräte registrieren. Die Entsorgungsgebühr schlägt er auf den Kaufpreis.
Die Stiftung wiederum beauftragt Städte und Kommunen mit dem Einsammeln des Elektroschrotts. Er wird in fünf verschiedenen Kategorien eingeteilt, je nachdem, welche Roh- oder Giftstoffe das Gerät enthält. So müssen beispielsweise Kühlschränke, in denen umweltschädliches Kühlmittel verbaut ist, anders entsorgt werden als Stereoanlagen oder Fernseher.
Elektroschrott-Entsorgung im Hausmüll ist umweltschädlich
Elektroaltgeräte enthalten auch gefährliche Chemikalien. Bei einem alten Kühlschrank zum Beispiel muss die giftige Kühlflüssigkeit fachgerecht entsorgt werden. Um die Altgeräte im überwachten Kreislauf zu halten, gibt es noch weitere gesetzliche Bestimmungen, die Verbraucher einhalten müssen.
So dürfen Elektroaltgeräte nicht dem Schrottsammler mitgegeben werden, weil solche Betriebe meist nicht über die notwendigen Geräte verfügen, um beispielsweise giftige Kühlflüssigkeit aus einem alten Kühlschrank abzusaugen und sachgemäß zu entsorgen.
Alles, was in den Wertstoffhöfen an Elektroschrott gesammelt wird, geht an zertifizierte Zerlegebetriebe. Sie nehmen zum Beispiel Smartphones auseinander, um die darin verbauten seltenen Rohstoffe zu sammeln. Sie werden noch einmal verwertet. Auch Kupfer aus Computerplatinen oder Kühlschrankleitungen werden so zur Wiederverwertung gewonnen. Die Betriebe müssen genau Buch führen über die Geräte, die sie zerlegen. So soll vermieden werden, dass Elektroschrott illegal nach Afrika verkauft wird, wo Menschen unter gefährlichen Bedingungen die Rohstoffe entnehmen.
Wer sich dennoch unsicher ist, wie er seinen Elektroschrott entsorgen muss, der kann bei seinem Entsorger nachfragen. Abfallberater geben persönlich, telefonisch oder per Mail Auskunft.