Büttenreden sind fester Bestandteil der Fastnacht. Volk und Politikern wird auf den Mund geschaut und der Spiegel vorgehalten. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich?
Wann ist die Büttenrede entstanden?
Die Büttenrede geht auf die mittelalterliche Sitte des "Rügerechts" zurück.
Gerügt wurde am Fastnachtsdienstag und das Gesagte blieb ungestraft. Die Büttenrede gibt es seit Anfang des organisierten Karnevals, also seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts.
Sie war zuerst nicht politisch, die Vereine tolerierten keine politischen Äußerungen. Das änderte sich mit dem Vormärz, zwischen dem Hambacher Fest und der Revolution 1848, da war die Bütt sehr gefragt.
Woher kommt der Begriff Büttenrede?
Der Name kommt vom Rednerpult, der Bütt, einem offenen Fass. Vielleicht weil dort früher die schmutzige Wäsche gewaschen wurde. Aus dem schlichten Fass wurde später die Eulentonne.
Was macht eine Büttenrede aus?
Ursprünglich war sie in Reimform verfasst und der Redner sprach direkt aus der Bütt. Den Auftritt des Büttenredners begleitet die Saalkapelle mit einem oft eigens komponierten Marsch, heute ist es meist der Narhalla-Marsch.
Auch heute noch bietet die Büttenrede Gelegenheit, offen Missstände zu kritisieren. Wie weit Kritik und Lustig-Machen über andere gehen darf, hat aber seine Grenzen.
Den Daumen in die Wunde legen ja, doch das Wichtigste bleibt der Spaß im Publikum und manchmal auch mehr:
Stars der Bütt - Ein Leben für die Fastnacht
Sie bringen die Säle jedes Jahr zum Jubeln und Toben und sind über die Jahre zu Markenzeichen der Fastnachtsübertragungen aus Konstanz, Donzdorf und Frankenthal geworden: Fräulein Baumann, Alois und Elsbeth Gscheidle, Claudia Zähringer und Norbert Heizmann, Hillu's Herzdropfa und De Härtschd. Die Sendung wirft einen Blick hinter die Kulissen der Fastnacht und zeigt die besten Ausschnitte, Büttenreden und Nummern der beliebtesten Fastnachts-Stars im Südwesten.