Erfolge, Chancen und Risiken

Die Krebsfrüherkennung rettet Leben

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Krebs ist eine Volkskrankheit und so gefürchtet wie kaum eine andere Diagnose. Fast jeden Zweiten trifft sie im Laufe des Lebens, im Mittel mit um die 70. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Krebsarten und Tumoren. So sind derzeit mehr als 300 Krebsarten bekannt.

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Zu den häufigsten gehören Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Für einige dieser häufigsten Krebsarten gibt es Untersuchungen - die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen - , mit deren Hilfe eine Erkrankung so früh als möglich erkannt werden soll.

Was ist Krebsfrüherkennung?

Krebs ist eine Volkskrankheit und so gefürchtet wie kaum eine andere Diagnose. Fast jeden Zweiten trifft sie im Laufe des Lebens, im Mittel mit um die 70. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Krebsarten und Tumore. So sind derzeit mehr als 300 Krebsarten bekannt. Zu den häufigsten gehören Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Für einige dieser häufigsten Krebsarten gibt es Untersuchungen - die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen - , mit deren Hilfe eine Erkrankung so früh als möglich erkannt werden soll.

Welche Untersuchungen gibt es im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung?

Aktuell übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Früherkennung von Darmkrebs, schwarzem oder weißem Hautkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Prostatakrebs. Die Teilnahme an den sogenannten Screening-Programmen ist freiwillig. Lässt man sich untersuchen, kann sich Folgendes ergeben:

Welche Krebsfrüherkennungsuntersuchungen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten sind, entscheidet der sogenannte Gemeinsame Bundesausschuss. Dieses Beschlussgremium legt laut Bundesministerium für Gesundheit auch fest, wer in welchem Alter und in welchen zeitlichen Abständen Anspruch auf diese Untersuchungen hat.

Symbolbild Diagnose Krebs in Holzbuchstaben geschrieben und Stetoskop
Symbolbild Diagnose Krebs in Holzbuchstaben geschrieben und Stetoskop

Die Kosten für gesetzlich geregelte Untersuchungen übernehmen sowohl die gesetzlichen als auch in aller Regel die privaten Krankenkassen. Es gibt auch Untersuchungen und Tests, die in Arztpraxen zur Krebsfrüherkennung angeboten werden, aber nicht Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms sind. Die Kosten für solche Untersuchungen werden dann nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Man muss sie daher selbst bezahlen, wenn man diese Untersuchungen in Anspruch nimmt. Sie werden auch als individuelle Gesundheitsleistungen, kurz "IGeL", bezeichnet.

Beispiele sind die Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke sowie der Prostata oder die Bestimmung mancher Werte aus dem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten im Labor. Häufig handelt es sich bei individuellen Gesundheitsleistungen um medizinische Maßnahmen, für deren Nutzen keine ausreichenden Belege vorliegen oder welche noch keiner Nutzenbewertung unterzogen wurden.

Worin liegen mögliche Nachteile der Krebsfrüherkennung?

Neben den erwähnten Vorteilen können Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung auch mit Nachteilen und Belastungen verbunden sein. Diese sind laut Bundesministerium für Gesundheit:

  • Eine frühe Diagnose erhöht zwar die Heilungschancen, bietet aber keine Garantie für eine Heilung.
  • Ein Krebs kann sich so rasch entwickeln, dass er zwischen zwei Untersuchungsterminen plötzlich Beschwerden macht. 
  • Die Untersuchung selbst kann Risiken mit sich bringen, etwa Komplikationen bei der Darmspiegelung.

Und: Keine Methode ist hundertprozentig zuverlässig. So kann es vorkommen, dass irrtümlich Gesunde als krank und Kranke als gesund diagnostiziert werden:

Nicht selten stellt sich ein auffälliges Testergebnis im Nachhinein als falscher Alarm („falsch-positiver“ Befund) heraus. Solche falsch-positiven Befunde ziehen belastende und unnötige Abklärungsuntersuchungen nach sich, zum Beispiel die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie).

Wird ein Tumor durch einen Test nicht entdeckt, bezeichnet man dies als einen „falsch-negativen“ Testbefund. Der Betroffene wiegt sich in trügerischer Sicherheit.

Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt, vor jeder Früherkennungsuntersuchung abzuwägen, ob die entsprechende Untersuchung für einen persönlich geeignet ist und sich dabei auch gegebenenfalls ärztlich beraten zu lassen. Mögliche Kernfragen für diese Bewertung sind laut Deutscher Krebshilfe:

  • Wie groß ist mein persönliches Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken?
  • Wie oft kommt es vor, dass die Untersuchungsmethode eine bereits bestehende Krebserkrankung wirklich erkennt (richtig-positives Ergebnis)?
  • Wie oft kommt es vor, dass die Untersuchungsmethode eine bereits bestehende Krebserkrankung nicht erkennt (falsch­negatives Ergebnis)?
  • Wie oft ergibt der Test einen Krebsverdacht, obwohl keine Krebserkrankung vorliegt (falsch­positives Ergebnis)?
  • Wenn dieser Tumor früh erkannt wird, sind dann die Heilungsaussichten tatsächlich besser, als wenn er später entdeckt würde?
  • Wie viele Teilnehmer tragen Schäden durch die Früherkennungsuntersuchung davon?
  • Wie bei jeder Früherkennung gibt es das Problem der sogenannten Überdiagnose. Welche Nachteile kann diese mit sich bringen?
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