Bis vor wenigen Jahren war die Hühnerhaltung vor allem in der Landwirtschaft üblich. Doch mittlerweile hat das Federvieh auch in immer mehr Privatgärten Einzug gehalten. Hühnerhaltung ist zum Trend geworden.
Was brauchen Hühner?
Grundsätzlich dürfen alle, die einen Garten haben, Hühner halten. Bis zu 20 Hennen und ein Hahn gelten für Privathalter als angemessen. Laut Gesetz reicht ein Quadratmeter Stallfläche für sechs Hühner - viele private Besitzer sind da meist großzügiger und bieten ihren Tieren mehr Platz als vorgeschrieben.
Nachts ziehen sich die Hühner in den Stall zurück. Der Boden sollte mit Einstreu bedeckt sein, damit die Tiere scharren können. Außerdem brauchen sie Sitzstangen, auf denen sie schlafen. Pro Huhn sollte man für die Sitzstange mit einer Länge von 30 Zentimetern rechnen.
Auch Nester zum Eierlegen müssen vorhanden sein. Hygiene im Stall ist wichtig, deshalb sollte der Hühnerkot einmal am Tag entfernt werden. Für die Rundum-Versorgung gibt es fertiges Hühnerfutter im Handel. Allerdings brauchen die Tiere auch Grünfutter. Regelmäßiges Entwurmen und Impfen ist wichtig – das funktioniert über das Trinkwasser.
Um im Falle von Krankheiten gewappnet zu sein, müssen Hühnerhalter zuvor jedes einzelne Tier beim Veterinäramt melden.
Welche Hühnerrassen eignen sich für die private Hühnerhaltung?
Ob Biohaltung oder Legebatterie: Meist werden in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung auf Leistung gezüchtete Hühner gehalten. Diese sogenannten Hybrid-Legerassen legen deutlich mehr Eier als alte Hühnerrassen, nämlich bis zu 330 Eier im ersten Jahr. Für die Hühner ist das körperlich sehr anstrengend. Meist ist in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung keine zweite Legeperiode vorgesehen.
Durch den aktuellen Trend zur privaten Hühnerhaltung rücken wieder alte, seltene Rassen in den Fokus. Alte Rassen legen weniger Eier, dafür aber über einen längeren Zeitraum. Orpingtons, Vorwerk-Hühner, Amrocks oder das Bielefelder Kennhuhn sind anfängergeeignet. Denn die Tiere werden schnell zutraulich, sind robust und außerdem "Zwiehühner". Sie sind: Eierleger und Fleischlieferanten.
Und auch wenn die Legeleistung mit den Jahren nachlässt, können beispielsweise die Orpingtons bei guter Haltung bis zu 15 Jahren alt werden.
Wovor muss man Hühner schützen?
Die rote Vogelmilbe ist der Albtraum eines jeden Hühnerhalters. Die kann die gefiederten Tiere nämlich so richtig krank machen. Um diesen Parasiten vorzubeugen, sollte der Stall innen regelmäßig mit einer speziellen Kalkfarbe gestrichen werden. Ein trockenes Staubbad ermöglicht es den Tieren, Milben loszuwerden und ihr Gefieder zu schützen.
Natürliche Feinde von Hühnern sind der Fuchs, der Marder und verschiedene Raubvögel. Deshalb sollte der Stall nachts geschlossen sein und das Gehege mit einem Zaun und Vogelschutz-Netzen gesichert werden.