Lachs ist gesund und beliebt. Er ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen. Bei Anlässen, wie Silvester, kommt er gerne auf den Tisch. Das Angebot an Räucherlachs im Supermarkt ist groß. Ob es auch gut ist, haben Verbraucherschützer getestet.
20 Lachsangebote im Ökotest-Check
Im Warentest kamen zwanzig verpackte Räucherlachsangebote unter die Lupe. Die gute Nachricht zuerst: Alle getesteten Lachse waren frei von Schadstoffen oder Krankheitserregern in bedenklichem Umfang. Lachs steht wegen seiner massenhaften Produktion aber immer wieder in der Kritik. Daher wurden die Produkte auch auf Nachhaltigkeit hin überprüft.
Was bei dem Lachs getestet wurde
Zwanzig Räucherlachsprodukte auch von Discountern wurden geprüft. Fünf Wildräucherlachse sowie fünfzehn Räucherlachse aus Aquakultur, darunter fünf Bioprodukte. Die Preise pro 100 Gramm beginnen bei 1,75 Euro bis zu 8,25 Euro. Es ging vor allem um Geschmack, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit der Räucherlachse.
Keime und Schadstoffe waren kein Problem
Es gibt eine Vielzahl von Keimen, die im Lachs vorkommen können: Escherichia-Coli, Salmonellen, Enterobakterien, Listerien. In keinem der getesteten Produkte wurde Grenz- oder Warenwerte überschritten. Was vor allem nachgewiesen wurde: Milchsäurebakterien und vereinzelte Enterobakterien. Milchsäurebakterien lassen Fisch schneller verderben. Das merkt man auch am Geschmack. Fisch schmeckt dann fischig, tranig und bitter. Durchgehende Kühlung - auch beim Transport nach Hause - hilft.
Schadstoffe waren bei allen Produkten kein Problem. Erstmals wurde bei einem Check Ethoxyquin, ein krebsverdächtiger Fischfutterkonservierungsstoff, in keinem einzigen Zuchtlachs gefunden. Seit Anfang 2021 ist er verboten. Auch bei der Überprüfung auf Schwermetalle, wie Quecksilber- oder Antibiotika-Spuren, hatten die Verbraucherschützer nichts zu bemängeln.
Testsieger mit "sehr gut" ist ein Wildlachs
Nach Auswertung der Laborergebnisse und der Rückläufe auf Fragebögen zu Tierwohl, Ökologie und Fischfang kann Ökotest nur einen der zwanzig getesteten Räucherlachs mit Bestnote empfehlen: den Kodiak Wildlachs der Marke Friedrichs. Fünf weitere sind immerhin "gut": je einer vom Hersteller Krone und Followfood, sowie drei Bioprodukte von Bio Mare, Aldi und Netto.
Bei den gezüchteten Wildlachsen haben die Tester allerdings in drei Fällen sogenannte Nematoden in höherer Anzahl gefunden. Die Fadenwürmer sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Um gesundheitliche Risiken auszuschließen, sieht die EU-Gesetzgebung vor, dass der Fisch für mindestens 24 Stunden gefroren wird. Durch diesen Prozess werden die Parasiten abgetötet. Die Fadenwürmer verbleiben zwar am Fisch und werden mit gegessen, was eklig sein kann, gesundheitsschädlich sind sie nach den Labortest von Ökotests nicht.
So unterscheiden sich Gütesiegel für den nachhaltigen Lachskauf
Alle Lachse haben eine lange Reise hinter sich. Wildlachse stammen aus dem Nordostpazifik bei Alaska. Zuchtlachse ( Aquakultur) kommen meist aus Norwegen. Von dort geht es für die allermeisten zum Räuchern und Verpacken nach Polen. Und schließlich in den Verkauf nach Deutschland.
Viele Produkte tragen Nachhaltigkeitssiegel – kein Siegel erfüllt alle Anforderungen. Jedes hat eigene Schwerpunkte.
- MSC – Wildfisch: Das Marine Stewardship Council (MSC)-Siegel ist das weit verbreitetste Siegel und gilt als "Mindeststandard". Mit dem MSC-Siegel wird gewährleistet, dass die Fischbestände geschont werden und die Beifänge (andere mitgefangene Fische und Meerestiere) nicht hoch sind.
- ASC (Aquakulturen): Das Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Siegel zertifiziert nachhaltig arbeitende Fisch- und Meeresfrüchtezuchten. Dabei muss die Herkunft des Fischfutters klar sein, die Wasserqualität und die Fischdichte der Kulturen definiert sein. Antibiotika bekommen nur kranke Tiere. Außerdem verspricht das Siegel, dass soziale Standards für die Mitarbeiter der Zuchtbetriebe eingehalten werden.
- GGN: Das Global G.A.P. Qualitätssicherungs- und Zertifizierungssystem für die Landwirtschaft zeichnet alle Verarbeitungsschritte nach. Es ist auf der Internetseite oder über einen QR-Code des Produkts nachzulesen. Zudem sieht das Siegel hohe Umweltschutzmaßnahmen vor. Die Hersteller achten laut Ökotest unter anderem darauf, dass die Wasserqualität der in Aquakulturen lebenden Fische streng kontrolliert wird.
- EU-Bio-Logo (Aquakulturen): Laut Ökotest garantiert das Biosiegel, dass mehr Platz für die Tiere garantiert ist. Das heißt, dass dieser Fisch zwar in Aquakultur gezüchtet wurde, dennoch mehr Platz hatte als Lachs, der in konventionellen Betrieben gezüchtet wurde.
Ein QR-Code zeigt, wie der Räucherlachs produziert wurde
Viele Verpackungen tragen einen QR-Code, damit man beim Kauf nachvollziehen kann, wo das Produkt herkommt und wo es wie verarbeitet wurde. Einfach den Code mit dem Handy scannen, dann wird man auf die Seite des Unternehmens weitergeleitet.
Lachs verdirbt leicht
Bei rohem Lachs sollte man immer darauf achten, die Kühlkette einzuhalten und den Lachs am besten schnell zu essen. Spätestens aber bis zum aufgedrucktem Verbrauchsdatum. Darüber hinaus raten Kochexperten zum Qualitätscheck alle Sinne zu nutzen: