Radfahren wird immer beliebter und vor allem der Handel mit hochpreisigen E-Bikes boomt. Die sind auch für Fahrraddiebe lohnende Beute. Wer sich gegen Diebstahl absichern möchte, sollte über eine Fahrradcodierung nachdenken.
Ein Tattoo für das Fahrrad
Die Fahrradcodierung wurde 1993 von der Polizei entwickelt, um den Verkauf gestohlener Räder für Diebe unattraktiv zu machen und sichergestellte Räder zurückbringen zu können. Denn der personenbezogene Code aus einer Ziffern- und Buchstabenkombination zeigt, wer Eigentümer des Rades ist. Der Vorteil solcher Codierungen: Polizei oder Fundbüro erkennen anhand des Codes sofort, wem das Rad gehört und können im Falle eines Diebstahls informieren – ohne Rückgriff auf Datenbanken. Die persönliche Kombination wird meist hauchdünn in den Rahmen eingraviert. Nur bei Carbonrädern wird diese Methode nicht empfohlen. Auf die Gravur kommt ein Aufkleber mit Sichtfenster. Das verhindert die Korrosion. Auch im Internet werden solche Aufkleber angeboten.
ADFC bietet Fahrradcodierungen an
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, kurz ADFC, codiert Fahrräder ehrenamtlich. Das dauert etwa 15 Minuten. Wer nicht im ADFC Mitglied ist, zahlt für diesen Service 15 Euro. Zu dem Termin muss der Eigentumsnachweis sowie der Personalausweis oder Reisepass mitgebracht werden.
Das Radtouren- und Veranstaltungsportal des ADFC
Auch der Hersteller vergibt bei der Produktion von Fahrrädern Rahmennummern. Im Hinblick auf einen möglichen Diebstahl sind die aber meist nicht hilfreich. So finden 90 Prozent der von der Polizei sichergestellten Räder trotz Rahmennummer nicht zu ihren Eigentümern zurück. Der Grund: Mit der Rahmennummer allein kann die Polizei keine Rückschlüsse auf den Eigentümer ziehen.
Sicherheit auch durch Fahrradpass-App
Eine gute Ergänzung zur Codierung ist die Fahrradpass-App der Polizei. So hat man im Fall der Fälle alle Daten sofort griffbereit, um den Eigentumsnachweis zu erbringen. Auch die Codierungsnummer lässt sich hier eintragen.
Im Hinblick auf das Fahrradschloss gilt: Qualität zahlt sich aus. Dünne Kabelschlösser wirken auf Diebe wie Geschenkschleifchen; sie lassen sich innerhalb von Sekunden durchknipsen. Deutlich sicherer sind Faltketten oder Bügelschlösser aus Stahl oder Granit. Sie kosten in der Regel zwischen 40 und 100 Euro. Etwas teuer, aber noch sicherer, sind Radschlösser mit Alarmfunktion. Sie lösen Alarm aus, sobald das Rad bewegt wird. Auf dem Vormarsch sind außerdem am Rad versteckte GPS-Tracker. Mit ihnen lässt sich im Falle eines Diebstahls der Weg des Fahrrads per Handy live verfolgen. Die Polizei rät Betroffenen aber dringend von Alleingängen ab: Einen Fahrraddieb ohne Unterstützung der Polizei stellen zu wollen, kann gefährlich werden.