Draußen ist es kalt und ungemütlich. Da kann ein Tee gerade recht kommen. Doch Tee ist nicht gleich Tee.
Tee-Sommelière Silke Neumann aus Mainz weiß, wodurch sich die einzelnen Sorten in der Zubereitung unterscheiden und worauf es für den perfekten Teegenuss ankommt.
Auf die richtige Brühtemperatur achten:
Da grüner und weißer Tee "nur" 60 bis 80 Grad benötigen um ihr Aroma richtig zu entfalten, empfiehlt Silke Neumann das kochende Wasser erst etwas abkühlen zu lassen und dann zu überbrühen. Alle anderen Sorten schmecken am besten, wenn man den Tee direkt nach dem Kochen bei 100 Grad aufgießt.
Am längsten ziehen Früchtetees
Tee sollte unterschiedlich lange ziehen. Bei weißem und grünem Tee reichen zwei Minuten. Schwarzer Tee braucht drei bis fünf Minuten. Kräuter- und Rooibos fünf bis acht Minuten. Früchtetees sollten 10 bis 12 Minuten ziehen.
Wann ist der beste Zeitpunkt um Tee zu trinken?
Nicht nur Kaffee, auch schwarzer und grüner Tee enthält Koffein und sind für den Abend deshalb eher ungeeignet. Wer zur späteren Stunde entspannen will, trinkt am besten Früchte- oder Kräutertees.
Tee im Beutel oder lose?
Der klassische Teebeutel ist besser als sein Ruf: "Da gibt es mittlerweile auch große Beutel, wo ganze Teeblätter drin sind und die wirklich eine sehr gute Qualität haben."
Für den besten Teegenuss empfiehlt Silke Neumann trotzdem losen Tee, der in Papierfiltern oder Edelstahlsieben aufgegossen werden kann.
Wie nachhaltig ist Tee?
Wenn eine Tasse Tee mit einer Tasse Kaffee verglichen wird, dann ist die Ökobilanz des Tees mindestens drei- bis viermal besser. Da Tee in regenreichen Regionen angebaut und in der Sonne getrocknet wird, sind sowohl Wasser- als auch Energieaufwand für die Produktion sehr gering. Bei dem gesamten Lebenszyklus des Tees – von der Plantage im Anbauland bis zur Tasse des Endverbrauchers – wird die meiste Energie am Ende der Kette benötigt: Das Kochen des Wassers zur Teezubereitung macht 80 Prozent des Gesamtenergiebedarfs aus.
Bei der Zubereitung von Beuteltee spielt natürlich nicht nur der Tee, sondern auch das Material des Beutels eine Rolle. Seit Jahren setzt die Industrie verstärkt auf Tee mit einem Kunststoffanteil im Beutel, der dafür sorgt, dass sich das Material nicht im Wasser auflöst.
Ist Bio-Tee besser?
Viele Anbieter aus dem Bio-Bereich verwenden für die Beutel ein Polylactid - ein auf nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr basierender Polyester – also Biokunststoff. Für die Umwelt und auch für den Menschen ist Biotee die beste Wahl, da sie keine Pestizide enthalten. Neben Bio können Verbraucherinnen und Verbraucher auf das Fairtrade-Siegel achten, das Sozialstandards berücksichtigt
Fazit:
Fakt ist, dass wir als Konsumentinnen und Konsumenten am meisten zum ökologischen Teegenuss beitragen können. Am besten ist es, nur so viel Wasser aufzukochen, wie wirklich benötigt wird und zu Biotee zu greifen. Je weniger Verpackung, desto besser.
Und die Aufbewahrung ist wichtig, damit der Teegenuss so lang wie möglich andauern kann: Am längsten hält Tee, wenn er trocken und dunkel gelagert wird. Außerdem sollte er am besten in einer gut verschlossenen Dose, abseits von Gewürzen aufbewahrt werden, denn Tee nimmt Gerüche aus der Umgebung schnell an.