Aerosole sind überall in der Luft – egal, wo wir gehen und stehen und wo wir ein- und ausatmen, wenn auch meist nicht sichtbar. Aerosole sind grundsätzlich ungefährlich und es gibt sie nicht erst seit der Corona-Pandemie.
Das sind Aerosole
- Aerosole sind feste oder flüssige Partikel, die meist nur millionstel Millimeter groß sind.
- Weil sie so klein und leicht sind, können sie in der Luft schweben.
- Jeden Tag haben wir Kontakt mit verschiedensten Arten von Aerosolen, ohne dass wir etwas davon merken.
- Manche Aerosole sind groß genug, dass wir sie sehen können, wie etwa Pollen, Ruß oder Saharastaub.
- Andere Aerosole können wir nicht sehen, bemerken sie aber dennoch, weil wir sie riechen können, wie etwa frisch gemähtes Gras oder duftende Blumen.
Dass Küstenluft salzig schmeckt, liegt an den salzhaltigen Aerosolen, die unsichtbar in der Luft herumschweben. Wenn wir atmen, sprechen oder husten, stoßen wir neben größeren Spucke-Tröpfchen auch Aerosole aus. Die Tröpfchen sinken schnell zu Boden. Die Aerosole sind jedoch so klein, dass sie länger in der Luft verweilen, auch wenn wir sie gar nicht bemerken.
So verbreiten sich Aerosole
Aerosole verbreiten sich sehr schnell und unbemerkt. Wenn eine Person in einem Raum sitzt und durch die Nase atmet, erreichen die Aerosole bereits nach 30 Sekunden gemeinsam mit der warmen Luft, die nach oben steigt, die Decke.
Nach einer Minute haben sich die Aerosole schon im Radius von drei Metern um die Person verbreitet. Nach zwei Minuten haben sie sich im gesamten Raum verteilt.
Im Freien hingegen schweben die Partikel nicht so lange an einer Stelle. Auch hier steigen sie mit der warmen Luft nach oben. Weil sie draußen nicht durch Zimmerdecken oder Wände aufgehalten werden, werden sie schnell verdünnt, durch den Wind verteilt und weggetragen.
Weil die Aerosole in der Luft schweben, können sie leicht eingeatmet werden. Ein Positiv-Beispiel dafür ist das Asthma-Spray. Die enthaltenen Wirkstoffe werden über die Aerosole bis in die Lungen transportiert und können so sehr schnell einen Anfall stoppen.
Deshalb wird Corona über Aerosole übertragen
Zu Beginn der Corona-Pandemie ging man davon aus, dass sich das Virus vor allem beim direkten Kontakt mit Infizierten über Tröpfcheninfektionen überträgt.
Nachdem sich Schlachthof-Mitarbeiter über Distanzen von über acht Metern angesteckt hatten und es nach Chorproben in großen Sälen Masseninfektionen gegeben hatte, traten auch Aerosole mehr und mehr in den Fokus.
Heute geht man davon aus, dass sie bei der Übertragung von Corona-Viren eine tragende Rolle spielen. Viren sind winzig klein, sie setzen sich auf die Aerosole und schweben mit ihnen durch den Raum. Da Aerosole innen lange in der Luft verweilen, kann man sich also auch dann anstecken, wenn die infizierte Person nicht mehr selbst im Raum ist.
Wie hoch die infektiöse Dosis sein muss, ist bislang jedoch noch nicht erforscht.
Diese Maßnahmen können vor einer Infektion über Aerosole schützen
- Es ist wichtig, die Dosis der eingeatmeten Viruspartikel möglichst gering zu halten.
- Wenn wir andere Menschen treffen wollen, sind wir im Freien am Sichersten.
- Drinnen hilft häufiges Stoßlüften, um die Aerosolpartikel nach draußen zu befördern.
Im Winter wird das jedoch schwer einzuhalten sein. Deshalb werden in Schulen beispielsweise CO2-Ampeln eingesetzt. Sie sollen ein Signal geben, wenn es Zeit ist, die Fenster zu öffnen. Denn beim Atmen stoßen wir Kohlendioxid aus und viel CO2 bedeutet auch eine hohe Aerosolkonzentration.
Auch spezielle Luftfilteranlagen können Räume von der Virenlast befreien. Sie saugen Aerosole ein und filtern sie heraus, während Klimaanlagen die Luft häufig nicht reinigen und in solchen Fällen eher ein Infektionsrisiko darstellen.
Ein Mund-Nasenschutz hält neben den Tröpfchen auch einen Teil der Aerosole auf und ist laut Experten hilfreich, um die Verbreitung von Corona einzudämmen. Und wer Abstand hält, bekommt deutlich weniger Aerosole ab als Menschen, die dicht beieinander stehen.