Ob in Handys oder in Elektro-Autos: In beiden ist Lithium enthalten. Als Elektrodenmaterial der wichtigste Bestandteil langlebiger Batterien. Beim Abbau herrscht Goldgräberstimmung.
Was ist Lithium?
Lithium ist das leichteste Metall der Erde und ein nicht nachwachsender Rohstoff. Finden kann man es überall auf der Erde. Im Meer oder aus geringer Erdtiefe ist die Konzentration jedoch sehr schwach.
Anders in der Pfalz und im gesamten Oberrheingraben: Das Tiefenwasser aus 3.000 Metern, Sole genannt, das zur Wärmegewinnung an die Oberfläche gepumpt wird, ist mit rund 200 Milligramm pro Liter angereichert.
Lithium kann mit etlichen anderen Stoffen Verbindungen eingehen und hat sehr hohe Speicherkapazitäten und Leitfähigkeiten.
Wie wird Lithium genutzt?
Lithium ist in zahlreichen technologischen Produkten enthalten. Da es als Elektrodenmaterial der wichtigste Bestandteil langlebiger Batterien ist, hat die Autoindustrie ein Auge auf diesen Rohstoff geworfen. Elektroautos, die mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden, bilden den großen Markt der Zukunft.
Wo wird Lithium gewonnen?
Rund 60 Prozent des gesamten Erdvorkommens liegen im Länderdreieck Bolivien-Chile-Argentinien vor und das meist als Sole. Doch die EU hat beschlossen, künftig unabhängiger von den exportierenden Ländern zu werden.
In Landau steht die erste Testanlage für die Gewinnung von Lithium aus Thermalwasser – als Vorstufe einer kommerziellen Anlage.
Schätzungen gehen davon aus, dass 24.000 Tausend Tonnen jährlich in einem einzigen Geothermie-Werk gewonnen werden können. Drei Prozent des deutschen Lithiumbedarfs. Oder anders ausgedrückt: 500.000 Autos können mit entsprechenden Batterien bestückt werden.
Wer kritisiert den Lithiumabbau?
Große Umweltorganisationen bemängeln, dass sich die Lithiumgewinnung in Südamerika direkt auf die Wasserreserven auswirkt. Anders hier in Deutschland:
Große Umweltverbände wie der BUND Südpfalz sehen darin eine neue Chance für eine umweltverträglichere Gewinnung von Rohstoffen. Lokal gefördert und ohne CO2-Emissionen gilt die Lithiumgewinnung als vorteilhaft. Jedoch wird eine sichere Anlage verlangt, damit das Grundwasser nicht gefährdet.
Einige Anwohner im Umkreis von Landau haben durch die Förderung des Tiefenwassers durch die Geothermie nach einem Erdbeben 2009 massive Schäden am Haus. Durch die Lithiumgewinnung würde die Geothermie weiter konsolidiert.
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