Selbstgenähte und medizinische Schutzmasken

Wie Schutzmasken in der Coronakrise helfen

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Bei einer Lockerung der Kontaktsperren könnte das Tragen von Mund- und Nasen-Masken eine von mehreren Maßnahmen sein, um Geschäfte und Schulen schrittweise wieder zu öffnen. Das Problem ist allerdings, dass es nicht genügend Masken gibt. Medizinische Masken sollen medizinischem Personal, Ärzten und Rettungsdiensten zur Verfügung stehen. Auch Pflegekräfte in der ambulanten Pflege und in Seniorenheimen sollten einfache OP-Masken tragen. Deshalb wird Privatpersonen geraten, sich mit selbst hergestellten Masken auszurüsten.

So schützen selbstgenähte Stoffmasken

Aus Stoff hergestellte Masken imitieren die aus Vliesstoff hergestellten OP-Masken. Diese einfachen Masken dienen in erster Linie als Fremdschutz. Sie schützen die Menschen, auf die man trifft. Beim Sprechen, Husten und Niesen treten Tröpfchen aus, an die sich die SARS-CoV-2 Viren heften. Solche Tröpfchen können bis zu 1,30 Meter weit fliegen, beim Husten und Niesen sogar bis zu sechs Meter weit.

Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz haben bei Tests herausgefunden, dass verschiedene Stoffe die Partikel aus der Luft filtern und zumindest reduzieren wie Baumwollstoffe und Papierküchentücher.

Gesichtsmaske nähen
Viele nähen sich jetzt selbst eine Gesichtsmaske. Schnittmuster, Empfehlungen für geeignete Materialien sowie Anleitungen und Tutorials gibt es dafür zahlreich im Internet.

Der verwendete Stoff sollte nicht zu dick sein, so dass man gut durch ihn atmen kann und die Maske nicht zu schnell durchfeuchtet. Wenn eine Maske feucht wird, ist die Barrierefunktion nicht mehr gegeben und die Viren können vermehrt nach außen gelangen.

Die richtige Reinigung der Stoffmasken

Stoffmasken sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Durch die hohe Temperatur und das Waschmittel verschwinden die SARS-CoV-2 Viren komplett, so dass man die Masken auch mit anderer Wäsche in die Waschmaschine geben kann. Möglich ist auch, die Masken im Kochtopf kurz auszukochen.

Prof. Bodo Plachter, Virologe am Mainzer Universitätsklinikum, rät davon ab, die Masken in die Mikrowelle zu stecken oder einzufrieren. Denn SARS-CoV-2 Viren werden bei diesen Methoden nicht vernichtet. Auch das Besprühen mit Desinfektionsmittel ist nicht ratsam, da man nicht sicher sein kann, ob dabei der gesamte Stoff desinfiziert wird.

Wann OP-Masken genutzt werden

Getragen werden die OP-Masken bei chirurgischen Eingriffen und bei der Behandlung von Patienten, um diese vor den Viren und Bakterien des medizinischen Personals zu schützen. Der spezielle Vliesstoff, aus dem die medizinischen Masken gefertigt sind, bietet keinen höheren Schutz als Masken aus anderen Materialien wie etwa Baumwolle.

FFP2- und FFP3-Masken als Virenschutz für das Krankenhauspersonal

Die Abkürzung FFP steht für "filtering face piece". Diese partikel-filtrierenden Atemschutzmasken sind europaweit normiert und in drei Schutzklassen unterteilt: FFP1, FFP2 und FFP3. Bei der Behandlung von Corona-Patienten sind FFP2- und FFP3-Masken unabdingbar. Sie sind an der Seite abgedichtet und bieten durch zusätzliche Lagen dichteren Filtermaterials und einen speziellen Filter einen 99-prozentigen Schutz vor Viren. Sie gewähren einen sehr hohen Eigenschutz und sind ausschließlich für Krankenhauspersonal bestimmt.

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Autor/in
SWR Fernsehen