Laut Unternehmensberatung PwC wollen 83 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland in der "Black Week" auf Shoppingtour gehen. Zur "Black Week" gehört neben dem "Black Friday" auch der darauffolgende "Cyber Monday" am 2. Dezember, an dem dann besonders der Online-Handel mit Angeboten um die Ecke kommt. Dabei wollen Männer im Schnitt 310 Euro ausgeben, Frauen etwa 240 Euro. Neun von zehn Shoppenden werden dieses Geld laut dem Meinungsforschungsinstitut Statista vorwiegend im Internet ausgeben.
Insgesamt wächst der Online-Handel in Deutschland weiter. Der Handelsverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) erwartet für das ganze Jahr 2024 einen Anstieg der Online-Umsätze auf 88,3 Mrd. Euro. Das wäre ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Kunden sind anspruchsvoller geworden
Die Kunden in Deutschland sind an den Tagen rund um den Black Friday in diesem Jahr einer Untersuchung zufolge besonders wählerisch. Nur Rabatte von mindestens 50 Prozent werden als gutes Angebot angesehen, heißt es bei PwC weiter. Im vergangenen Jahr wurden Artikel mit 38 Prozent Preisnachlass als Schnäppchen wahrgenommen. Wegen der hohen Inflation werde mehr gespart, Verbraucher achteten genau auf die Preise und suchten nach besonders guten Angeboten, heißt es.
Tipp 1: Geld sparen lässt sich vor allem bei Elektronikartikeln
Egal ob Computerzubehör, Fernseher, Spielekonsolen oder Tablets – bei Elektronikartikeln gibt es in der Black Friday Week laut Preisuntersuchungen die meisten Rabatte. Allerdings sind häufig nicht die neuesten Produkte günstiger, sondern die etwas älteren Modelle. Bei Klamotten werden rund um den Black Friday vor allem Hoodies und Schuhe günstiger angeboten. Auch Baumarktartikel wie Werkzeuge werden teils rabattiert.
Tipp 2: Meist keine Mega-Rabatte bei Black Friday Deals
70 Prozent, 80 Prozent oder sogar 90 Prozent Rabatt – viele Händler werben mit satten Preisnachlässen. Doch Untersuchungen haben gezeigt, dass sich rund um den Black Friday gar nicht so viel sparen lässt, wie viele denken. Denn vermeintliche Rabatte halten oft nicht, was sie versprechen: Als Streichpreise werde häufig die unverbindliche Preisempfehlung von Produkten angegeben, um den Preisnachlass einerseits höher erscheinen zu lassen – und um die Preisangabenverordnung zu umgehen, warnt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Nach dieser Verordnung muss bei einer Preisermäßigung nämlich immer auch der günstigste Preis der vergangenen 30 Tage angegeben werden. Wird mit Bezug auf die unverbindliche Preisempfehlung geworben, greift diese Regelung nicht.
Das Vergleichsportal guenstiger.de hat beim Black Friday im vergangenen Jahr berechnet, dass Produkte am Aktionstag im Schnitt nur fünf Prozent günstiger waren als im Monat davor.
Tipp 3: Betrüger haben am Black Friday Hochkonjunktur
Verbraucher sollten in diesen Tagen besonders darauf achten, im Internet nur bei seriösen Händlern einzukaufen. Denn rund um den Tag der Rabatte werden häufig betrügerische Online-Shops, sogenannte Fake-Shops, eröffnet.
„Seit Jahren nehmen die Fakeshop-Beschwerden zu. Das Problem bei diesen Abzock-Plattformen ist, dass man sie auf den ersten Blick oft nur schwer erkennen kann“, sagt Oliver Buttler, Verbraucherrechtsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Teilweise seien die Fake-Shops Kopien echter Websites oder sie wirkten optisch so seriös, dass sie nur schwer als falsche Online-Shops zu erkennen seien. Auch falsche Bewertungen oder Siegel täuschten eine angebliche Seriosität des Onlinehändlers vor.
Außerdem gehen die Kriminellen davon aus, dass die Menschen so in Shopping-Laune und auf der Suche nach Rabatten sind, dass sie nicht genau hinschauen, wo sie Online tatsächlich einkaufen. Wer einkaufen will, sollte deshalb auch am Black Friday die Händler überprüfen und beim Onlineshopping nie per Vorkasse bezahlen.
Die Verbraucherzentralen bieten zudem einen kostenlosen "Fakeshop-Finder" an: Dort können Verbraucherinnen und Verbraucher die Webadresse eines verdächtigen Shops eingeben, um besser einschätzen zu können, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt.
Tipp 4: Countdowns sollen uns unter Druck setzen
Bei vielen Onlinehändlern sind Countdown-Ticker eingerichtet, die beim Shopping die Zeit herunter zählen - und es heißt, dieses Produkt gebe es nur noch für wenige Minuten zu diesem Preis. Oder es seien von diesem Produkt nur noch drei Exemplare auf Lager.
Das Ziel der Händler ist klar: Wir sollen beim Einkauf unter Druck gesetzt werden und so schnell wie möglich bestellen, ohne die Preise bei anderen Anbietern zu vergleichen. Deshalb ganz wichtig, trotz des Countdowns: Ruhe bewahren vor dem entscheidenden Klick - und den Kopf einschalten.