Biene auf einer gelben Blume mit grünem Hintergrund.

Insektenstiche

Biene, Wespe oder Hornisse - Allergien bleiben oft unerkannt

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AUTOR/IN
Corinna Klee
ONLINEFASSUNG
Stefanie Wolny

Sommer ist Wespenzeit. Für manche Menschen können Insektenstiche gefährlich sein, Allergien können sich auch im Laufe des Lebens entwickeln. Wie man im Ernstfall reagieren sollte.

Beim Stich einer Biene, Wespe oder Hornisse wird die Haut oft rot und schmerzt. Dabei bleibt es oftmals auch; und nach wenigen Tagen ist die Wunde verheilt.

Insektenstich mit Schockreaktion

Wer nach einem Stich jedoch bewusstlos wird, wenn Körperteile rot und voller Quaddeln werden, dann handelt es sich um einen anaphylaktischen Schock. Das sollte sofort behandelt werden, es ist eine schwere, lebensbedrohliche Reaktion des gesamten Körpers. Also direkt den Notarzt rufen.

Symptome eines anaphylaktischen Schocks

  • Hautreaktionen wie Schwellungen und Ausschlag
  • Engegefühl in der Brust
  • Atemnot
  • Blutdruckabfall
  • Ohnmacht
  • Übelkeit und Erbrechen

Ist jeder Insektenstich gleich gefährlich?

Viele kennen den Spruch “Sieben Hornissenstiche können ein Pferd und drei einen Menschen töten”. Das ist allerdings nur ein Mythos.

Der Stich einer Hornisse ist zwar schmerzhafter, da der Stachel länger ist, jedoch ist das Gift der Hornisse sogar weniger giftig als das der Wespe. Am wenigsten schmerzhaft ist ein Stich einer Hummel.

Eine Biene sitzt auf der Unterseite vom Hangelenk
Viele wissen gar nicht, ob sie an einer Allergie leiden

Welche Therapiemöglichkeit gibt es bei einer Allergie?

Eine mögliche Therapie, die bei einer Allergie angewendet werden kann, ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei wird das Immunsystem an das Allergen gewöhnt und es entsteht eine Immuntoleranz.

In langsam aufsteigender Dosierung wird das Gift mit den Allergenen an die Person verabreicht, um so das Immunsystem zu gewöhnen. Das wird auch die Aufdosierungsphase genannt.

So verläuft eine Hyposensibilisierung

In der Aufdosierungsphase wird die erste niedrige Dosierung zunächst stationär verabreicht, denn anfangs besteht noch ein hohes Risiko für einen anaphylaktischen Schock. Im späteren Verlauf der Therapie werden die Spritzen ambulant gegeben, mit einer kurzen Wartezeit nach der Verabreichung in der Klinik. So kann bei einer möglichen Reaktion des Körpers direkt gehandelt werden.

Lokale Rötungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen können am Anfang der Hyposensibilisierung auftreten. Zudem sollte man am Tag der Spritze auf körperliche Belastungen wie Sport und Sauna verzichten.

In einen Arm wird eine Spritze angesetzt
Durch die Aufdosierungsphase erreicht der Körper einen Grundschutz gegen Stiche

Bei Wespengift schlägt die Therapie am Besten an: Zwischen 90 und 95 Prozent der Patient*innen reagieren nach fünf Jahren Hyposensibilisierungstherapie nicht mehr auf Stiche. Auch Bienenstiche haben eine hohe Ansprechrate, sie liegt bei rund 80 Prozent.

Vorsichtig bleiben

Wer an einer Insektengiftallergie leidet, sollte für den Notfall ein kleines Set mit Adrenalin, Cortison und einem Antihistaminikum parat haben.

Infos zu unserem Experten

Professor Jan Nicolay, Universitätsklinikum Mannheim

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