Zwischen frisch naschen und totkochen gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Fruchtschwemme im Sommer in vollen Zügen auszukosten: kalt anrühren.
Kalt gerührte Marmelade
Diese Variante der Zubereitung erhält sowohl sämtliche Nährstoffe als auch den vollen Geschmack der reifen Früchte. Lange haltbar sind solche Fruchtaufstriche allerdings nicht. Sie halten im Kühlschrank nur etwa zwei bis drei Wochen. Aber man kann sich den Sommergeschmack auch später noch anrühren, indem man die Früchte erstmal einfriert und sich den Fruchtaufstrich an nasskalten Tagen zubereitet, um sich den Sommer zurückzuholen.
Das Einfrieren lässt die Früchte nach dem Auftauen zwar unansehnlich matschig werden, aber es schadet ihrem Geschmack nicht. Da die Beeren und Aprikosen sowieso püriert werden, ist es völlig egal, wie sie aussehen.
Für die kalt gerührte Marmelade braucht man zum Haltbarmachen nicht diese kleinen Beutel aus dem Supermarkt, die für Fruchtaufstriche ohne Kochen angeboten werden. Die bestehen zu 96 Prozent aus Zucker, den man letztendlich sehr teuer bezahlt, und liefern neben dem Geliermittel noch unnötige Konservierungsstoffe mit.
Das geht einfacher und günstiger, indem man das natürliche Verdickungsmittel Johannisbrotkernmehl nutzt und soviel Zucker, wie man mag. Auch die oft angepriesene Variante mit Chiasamen kann da nicht mithalten, einfach weil diese krümeligen Samen kein schönes Mundgefühl ergeben.
So funktioniert der Fruchtaufstrich mit Johannisbrotkernmehl
Die geputzten Früchte werden einfach mit der gewünschten Menge Zucker, dem Johannisbrotkernmehl und etwas Zitronensäure püriert. Fertig ist eine Fruchtmarmelade mit Megageschmack. Achtung, ganz wichtig: unbedingt Zitronensaft oder Zitronensäure dazugeben. Sonst schmeckt der Aufstrich nur belanglos flach. Die Säure intensiviert den Geschmack.
Der Fruchtaufstrich dickt nach dem Pürieren noch etwas nach. Man kann die fertig abgefüllte Marmelade auch einfrieren. Dazu dürfen die Gläser allerdings nur zu etwa zwei Dritteln gefüllt sein, sonst läuft man Gefahr, dass sie platzen, da sich die Marmelade beim Gefrieren ausdehnt.
Mehr Geschmack, mehr Nährstoffe Rezept: Kalt gerührte Erdbeermarmelade
Um den vollen Geschmack und die komplette Bandbreite der Nährstoffe zu genießen, kann man Erdbeermarmelade kalt anrühren. Mit Johannisbrotkernmehl geht das auch richtig preiswert.
Fruchtig intensive Geschmacksexplosion Rezept: Kalt gerührter Aprikosenfruchtaufstrich
Marmelade, ohne die Früchte zu kochen. Das ist geschmacklich ein Erlebnis und bewahrt wertvolle Inhaltsstoffe.
Fruchtig säuerlicher Aufstrich Rezept: Kalt gerührte Stachelbeermarmelade
Stachelbeeren eigenen sich hervorragend für Marmelade, weil sie bereits viel Pektin enthalten, ein Geliermittel, und ein extrem breites Geschmacksspektrum.
Fluffig leichte Fruchtmousse mit Xanthan, kalt gerührt
Wenn man anstelle von Johannisbrotkernmehl den Ballaststoff Xanthan nimmt, wird aus dem gelartigen Fruchtaufstrich eine leichte Fruchtmousse. Die finde ich auf Frischkäse unwiderstehlich oder als Tortenfüllung.
Xanthan wird genauso wie Johannisbrotkernmehl verwendet. Nur braucht man weniger davon, und es macht die Masse direkt beim Pürieren fest. Deshalb ist es bei Xanthan besonders wichtig, dass das feine Pulver mit Puderzucker gut vermischt wird, bevor man es unter die pürierten Früchte rührt.
Zugegeben, Xanthan klingt abschreckend chemisch und ist anders als Johannisbrotkernmehl tatsächlich kein natürlicher Stoff, sondern bakteriell hergestellt. Aber man kann es bedenkenlos nutzen. Denn Xanthan ist ein unverdaulicher Ballaststoff, der deshalb besonders in der Fitness-Szene beliebt ist.
Fluffiger Aufstrich Rezept: Erdbeer-Fruchtmousse kalt gerührt
Frische Erdbeeren, das Verdickungsmittel Xanthan, etwas Zucker und schon ist die Nascherei fertig.
Marmelade und Fruchtmousse aus anderen Sommerfrüchten
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die oben genannten Rezepte auch für andere Früchte zu nutzen. Bei manchen Früchten empfiehlt es sich allerdings, die einzelnen Zutaten etwas anzupassen. Säuerliche Johannisbeeren zum Beispiel brauchen etwas mehr Zucker. Stachelbeeren kommen mit einem Viertel weniger Verdickungsmittel aus, weil sie selbst viel Pektin enthalten. Süße, vollreife Aprikosen dagegen brauchen ein kleines bisschen mehr Säure.
Ich verarbeite Stachelbeeren und Aprikosen mitsamt der Haut. Da die Haut der Stachelbeeren etwas fester ist, muss etwas länger püriert werden, um sie in kleine Stücke zu zerteilen.
Manche mögen die vielen kleinen Samenkörnchen der Johannisbeeren oder Himbeeren nicht. Hier hilft nur, die Früchte zu pürieren und durch ein Sieb zu streichen, bevor Zucker und Verdickungsmittel dazu kommen.
Powerobst Beeren So gesund sind Heidelbeeren, Johannisbeeren und Co.
Vielen Beeren wird eine antioxidative Wirkung zugeschrieben, die zum Beispiel bei Diabetes helfen soll. Aber stimmt das? Und wie mache ich Beeren am besten haltbar im Sommer?
Würzig fruchtige Salsa zu allem vom Grill
Hinter Salsa, dem spanischen Wort für Sauce, verstecken sich viele verschiedene pikante, scharfe und säuerliche Varianten, häufig auch gekocht. Die Konsistenz kann von weich, sämig bis stückig gehen.
- Mexikanische Salsa ist in der Regel scharf, mit Chili und Koriander zubereitet.
- Die Italiener lieben ihre saure Salsa verde mit Essiggurken und Kapern.
- Und in Spanien ist die Salsa rot, weil sie auf Tomaten basiert und mit Knoblauch und Chili variiert wird.
Fruchtig würzige Grillsoße Rezept: Aprikosen-Tomaten-Salsa
Vollmundige Frucht und etwas Schärfe harmonieren hier und bringen das gewisse Etwas mit. Passt zu allem vom Grill.
Meine kalt angerührte Salsa wird aus frischen Zutaten gemacht und passt zu allem Herzhaften - egal ob Fleisch, Fisch, Eierspeisen wie Omelett, Käse oder Pasta und zu Ofengemüse oder Gemüse vom Grill.
Lecker, aromatisch und vielfältig Tipps zum Grillen mit Gemüse und Käse
Mais, Süßkartoffeln, Pilze und Halloumi schmecken wunderbar vom Grill. Sie werden eingewickelt, pur oder gefüllt auf den Rost gelegt und schmecken auch ohne Rostbratwurst.
Die Basis einer Salsa ist ähnlich wie beim Salat: Essig oder Zitronensaft, etwas Süße und Öl, abgeschmeckt mit Salz und Pfeffer. Kombiniert werden Obst und Gemüse. Kräuter können ebenfalls genutzt werden.
Ich selbst bevorzuge stückige Salsa. Die gelingt mit Steinobst am besten. Auch Erdbeeren sind geeignet. Die anderen Beeren lassen sich meist besser gekocht als Sauce zubereiten.
Egal welche Art Salsa, sie sollte nach dem Zubereiten ein paar Stunden Zeit im Kühlschrank haben, um zu ziehen. Das macht den Geschmack harmonischer. Die Salsa am besten innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen.
Mehr Tipps für Salsa zum selbst ausprobieren und kombinieren:
- Rote, gelbe und grüne Zutaten mischen.
- Gemüse wie Paprika oder Tomaten mit Obst wie Aprikosen oder Nektarinen kombinieren.
- Entweder scharfe Chili dazu bzw. Zwiebeln oder saure Kapern ergänzen.
- Den Geschmack mit etwas Säure und Süße intensivieren und mit einem Schuss Öl abrunden.