Strom aus der Sonne

Stiftung Warentest testet Balkon-Solaranlagen

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Autor/in
Tobias Koch
Onlinefassung
Andreas Reinhardt
Bild von Wirtschaftsredakteur Andreas Reinhardt

Strom einfach selbst erzeugen. Das geht mit einem sogenannten Balkonkraftwerk. Die Stiftung Warentest hat jetzt diese Solarpanele getestet, mit einem ernüchternden Ergebnis.

Strom einfach selber machen! Das geht mit einem sogenannten Balkonkraftwerk. Das sind Solarpanele, die man einfach am Balkon aufhängt, in die Steckdose steckt und schon produziert man selbst grünen Strom. Seit einiger Zeit gibt’s ja auch einen richtigen Hype um die Solarpanele. Im Heft 5/2024 hat die Stiftung Warentest Balkonkraftwerke in einem Test genau unter die Lupe genommen.

Die Ergebnisse des Tests von Balkonkraftwerken

Die gute Nachricht zuerst: Alle getesteten Modelle liefern ordentlich Strom. Außerdem haben alle einem Test auf starken Regen und Hagel standgehalten. Trotzdem ist nur eine Anlage als gut testet worden, drei von acht getesteten sind sogar durchgefallen. Das lag an den mitgelieferten Wechselrichtern.

Die Wechselrichter sind notwendig, um den vom Solarpanel erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Wechselstrom ist das, was bei uns aus der Steckdose kommt. Und diese Wechselrichter können andere Elektrogeräte und Funkverbindungen stören, vom WLAN zu Hause bis zum Funknetz der Polizei. Und da waren die Störungen laut Stiftung Warentest bei drei Modellen zu stark.

An einem Balkon wurden zwei Solapanele befestigt. Mit der Mini-Photovoltaikanlage kann Strom gewonnen werden. Das spart Energiekosten.
Mini-Solaranlagen lohnen sich auch finanziell.

Die Mängel und warum es bei den Balkonkraftwerken nur einmal das Testurteil "gut" gab

Manche Anlagen können Probleme mit extremem Winterwetter haben. Stiftung Warentest hat getestet, wie sich die Solarpanele verhalten, wenn sie mit Schnee bedeckt sind und es zeitgleich ordentlich stürmt. Und da ist die Gefahr bei drei Modellen da, dass sie brechen können. Außerdem sorgte die Handhabung bei einigen Modellen für Abzug, weil sie sich nicht so einfach aufbauen ließen beziehungsweise eine schlechte Gebrauchsanleitung hatten.

So lohnen sich Balkonkraftwerke finanziell

Kurios: die günstigste Anlage den Test gewonnen. Sie kostet um die 500€. Dazu braucht man dann noch ein Montageset. Je nach Verbrauch zu Hause, dem eigenen Strompreis und der Ausrichtung der Anlage, lässt sich sagen: Nach etwa sechs bis maximal 10 Jahren hat sich so eine Anlage im Schnitt amortisiert. Hier gibt es einen Rechner, mit dem sich das leicht herausfinden lässt.

Aktuell geht man davon aus, dass die Anlagen mindestens 25 Jahre halten können, oft auch deutlich länger. Viele Hersteller geben tatsächlich auch zwischen 20 und 25 Jahren Garantie auf das Solarpanel. Beim Wechselrichter sind es oft bis zu zehn Jahren, der muss dann meist irgendwann mal getauscht werden.

Zuschüsse von der Kommune für ein Balkonkraftwerk

Zum Schluss noch ein Tipp: Viele Städte und Kommunen bezuschussen den Kauf eines Balkonkraftwerks. Da einfach mal im Internet nachschauen, zum Beispiel bei der Verwaltung oder beim örtlichen Energieversorger. Von 100€ bis 300€ Förderung ist da alles drin. Dann lohnt sich ein Balkonkraftwerk natürlich umso mehr.

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