Vorgabe für die Gesundheit

Brot mit weniger Salz – Warum das in Frankreich jetzt Pflicht ist

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Autor/in
Dominik Bartoschek
Onlinefassung
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Weniger Salz in Baguette und anderen Broten - dazu sind Frankreichs Bäcker seit Anfang Oktober verpflichtet. Was das bringen soll.

Der Bäckereiverband Frankreichs hat den Grenzwert für Salz von 1,5 auf 1,4 Gramm pro 100 Gramm hellem Brot reduziert. Die Begründung: Ein zu hoher Salzkonsum sei verantwortlich für Bluthochdruck und andere Erkrankungen.

Wir essen zu viel Salz – ohne es zu merken

Brot schmeckt zwar nicht besonders salzig, verglichen mit Pommes oder Chips. Trotzdem reicht die Menge an Salz im Brot aus, um einen erheblichen Anteil unseres täglichen Salzbedarfs zu decken. Auch deshalb, weil die meisten von uns Brot täglich essen - oft mehrere Scheiben.

In Frankreich heißt es deshalb, Brot sei für etwa ein Fünftel der täglichen Salzzufuhr verantwortlich. Und auch bei uns - sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung - gehört Brot zu den Lebensmitteln, die den größten Beitrag zur Salzzufuhr leisten.

Und das bedeutet: schon eine geringe Absenkung des Salzgehalts im Brot kann spürbare Auswirkungen auf unseren Salzkonsum haben.

Warum weniger Salz gesünder ist

Die Weltgesundheitsorganisation benennt Salz als einen von mehreren wichtigen Risikofaktoren für Bluthochdruck. Und Bluthochdruck wiederum steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Deswegen gibt es Empfehlungen, wie viel Salz wir täglich maximal zu uns nehmen sollten. Bei uns zum Beispiel sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Mehr als sechs Gramm Speisesalz sollte es pro Tag nicht sein, das ist etwa ein Teelöffel.

Das Problem ist: Wir haben das selbst gar nicht richtig unter Kontrolle, denn das meiste Salz nehmen wir versteckt auf - weil es in Lebensmitteln wie Brot, Wurst oder Käse verarbeitet ist. Mit dem Ergebnis, dass in Deutschland sieben von zehn Frauen und acht von zehn Männern zu viel Salz essen.

In Deutschland kann der Salzgehalt im Brot nicht vorgegeben werden

Anders als in Frankreich gibt es bei uns nicht die Möglichkeit, feste Grenzwerte für die Bäcker festzulegen. Aber es gibt zumindest die Bemühung, Lebensmittel weniger stark zu salzen: 2018 war Start der "Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten". Diese haben unter anderem Politik, Verbände, Industrie und Wissenschaft erarbeitet.

Darin ist als ein Ziel formuliert, bis ins Jahr 2025 auch den Salzgehalt in Backwaren zu reduzieren. Wirklich erfolgreich war das bisher aber nicht: Auf der Internetseite des Ernährungsministeriums heißt es, es bestehe "weiterhin Reduktionspotential", sprich: Es steckt immer noch zu viel Salz in unserem Brot.

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