Prickelndes Vergnügen ohne Rausch

Alkoholfreie Sekte werden immer beliebter

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Ob auf Weihnachtsmärkten, bei Weihnachtsfeiern oder an Sylvester: Wenn in Rheinland-Pfalz die Sektkorken knallen, wird immer öfter auch mit alkoholfreiem Sekt angestoßen. Das Angebot von Winzergenossenschaften oder Weingütern hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

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Dank neuer, aromaschonender Technologien haben sich die alkoholfreien Sekte in den vergangenen Jahren auch geschmacklich deutlich weiterentwickelt. Mit einem Absatz von 270 Millionen Litern Sekt pro Jahr sind die Deutschen weltweit führend, so das Deutsche Weininstitut (DWI). Der Marktanteil der alkoholfreien Variante steigt seit Jahren und liegt aktuell bei 7 Prozent. Allerdings: So ganz frei von Alkohol ist alkoholfreier Sekt (noch) nicht.

Wie wird alkoholfreier Sekt gemacht?

Alkoholfreier Sekt wird entweder aus Wein oder aus Traubensaft hergestellt und mit Kohlensäure versetzt. Beim Wein, der Alkohol enthält, wird dieser im nächsten Schritt wieder entzogen. Der Wein wird dazu unter Vakuum gesetzt. So beginnt bereits bei niedrigen Temperaturen, zwischen 30 und 35 Grad, der Alkohol zu verdampfen. Die vergleichsweise milde Temperatur schützt außerdem empfindsame Aromastoffe.

Ist der Sekt wirklich alkoholfrei?

Im Vakuum lässt sich der Alkoholgehalt des Grundweins auf weniger als 0,5 Volumenprozent absenken. Ein minimaler Restalkohol bleibt allerdings immer übrig. Die Angabe "alkoholfrei" bedeutet also nicht, dass der Alkoholgehalt eines Getränk gleich 0 Prozent ist. Den Herstellern wird jedoch nach europäischem Lebensmittelrecht erlaubt, derart deklarierte Getränke mit einem Alkoholgehalt von bis zu 0,5 Prozent zu verkaufen.

Sektflasche mit Glas
Beim alkoholfreien Sekt darf der Alkoholgehalt bis zu 0,5 Prozent betragen.

Einige Hersteller verwenden Zucker für den Geschmack

Bei der Herstellung wird dem späteren Produkt mit dem Alkohol allerdings ein wesentlicher Geschmacksträger entzogen. Der Wein schmeckt nun eher bitter und die Säure steht stark im Vordergrund. Um den fehlenden Geschmack auszugleichen, fügen einige Hersteller nachträglich Geschmacksstoffe hinzu: zum Beispiel Zucker oder Traubenmostkonzentrat. Manchmal auch beides, weshalb alkoholfreier Sekt oftmals süßer als die alkoholhaltige Variante schmeckt. Wer alkoholfreien Sekt kauft, kann auf dem Etikett die verwendete Zuckermenge ablesen. Je nach Geschmack lässt sich so im Vorfeld feststellen, ob einem der alkoholfreie Sekt schmecken könnte, oder er zu süß ist. Gut gekühlt schmeckt er am besten.

Auch beim "Prickeln" wird nachgeholfen

Sekt erlangt seine typisch prickelnde Note durch eine zweite Gärung, bei der Kohlensäure entsteht. Bei alkoholfreiem Sekt ist das jedoch nicht der Fall, denn eine zweite Gärung würde erneut Alkohol erzeugen. Aus diesem Grund wird der alkoholfreie Grundwein mit Gärungskohlensäure versetzt und so zum alkoholfreien Sekt.

Übrigens: Alkoholfreier Sekt hat weniger Kalorien. Ein Glas Sekt "ohne Promille" hat nur ein Drittel so viel Kalorien wie die Version mit Alkohol.

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