Telefon-Spoofing, Enkeltrick und Co.

So funktionieren die neuen Betrugsmaschen

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Immer wieder tauchen neue Maschen auf, versuchen Trickbetrüger, über kreative Wege an Geld zu kommen. Ob per Telefonanruf - wie beim sogenannten "Enkeltrick" - oder über Aufforderungen per Email, doch Geld für angeblich gekaufte Ware zu überweisen: Die Maschen sind vielfältig und teilweise nicht leicht zu durchschauen.

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So beispielsweise das sogenannte "Telefon-Spoofing", eine relativ neue Betrugsmasche: Hierbei erhält man einen Anruf, angeblich von Interpool oder Europool – das sind die internationalen kriminalpolizeilichen Organisationen. Eine automatische Bandansage auf Englisch behauptet, persönliche Daten seien gestohlen worden. Wenn man Näheres erfahren möchte, solle man eine entsprechende Taste drücken.

Täter sitzen meist im Ausland

Geschieht dies, meldet sich am andere Ende der Leitung ein falscher "Officer", der im Laufe des Gesprächs versucht, persönliche Daten und Geld zu erbeuten. Beim Landeskriminalamt (LKA) sind bereits mehr als 2.000 Anzeigen eingegangen. In einzelnen Fällen hatten die Täter, die meist im Ausland sitzen und mit gefakten Call-IDs anrufen, massive Summen im sechsstelligen Bereich erbeutet.

Die Polizei rät daher Betroffenen, bei automatischen Ansagen grundsätzlich aufzulegen und am Telefon keine Daten wie Geburtsdatum, Anschrift, Bankverbindungen oder Ähnliches preiszugeben.

Weltweit vernetzt: Die Täter sitzen meist im Ausland
Weltweit vernetzt: Die Täter sitzen meist im Ausland

Weitere Betrugsmaschen bekannt

Neben dem relativ neuen "Telefon-Spoofing" warnt die Polizei Rheinland-Pfalz vor weiteren Betrugsmaschen:

Schockanrufe: Hier behauptet ein Anrufer, ein naher Angehöriger (Kind, Enkelkind) sei schwerverletzt und für die Behandlung im Krankenhaus bräuchte man dringend Geld, sonst würde er oder sie sterben.

Anruf von der Sozial- oder Rentenkasse: Hier behauptet ein Anrufer, er sei von der Sozial- oder Rentenkasse. Er droht damit, die Versicherungsdaten würden gelöscht werden und damit Vermögenswerte und Leistungen gesperrt. Die Deutsche Rentenversicherung rät Betroffenen, sich in solchen Fällen an das Servicetelefon der Rentenversicherung zu wenden (Tel.: 0800 1000 4800) und sich rückzuversichern. In keinem Fall sollten Kontodaten preisgegeben oder Geld überwiesen werden.

Nachrichten über WhatsApp und andere Messengerdienste: Auch Betrüger gehen mit der Zeit. Und so kommt der Enkeltrick im neuen Gewand daher. Im Messengerdienst geben sie sich als Enkelin oder Neffe aus und behaupten, sie seien in einer Notlage und bräuchten dringend Geld. Auch hier sollte man sich direkt bei Familienmitgliedern rückversichern und beim Anrufer um einen Rückruf bitten. Meist kommt dieser nicht, denn die Betrüger wissen: Ihre Stimme könnte sie enttarnen.

Nachrichten über offene Rechnungen bei Zahlungsdiensten wie PayPal: Wenn im Postfach PayPal-Rechnungen landen mit Zahlungsaufforderungen für Ware, die man angeblich bestellt hätte, gilt: einfach ignorieren. Das gilt sowohl für Emails als auch für Briefe. Keinesfalls bezahlen oder auf die Links in der Email klicken.

Der Enkeltrick: immer noch der Evergreen unter allen Telefontricks. Die Opfer sind meist hochbetagte Menschen. Ihnen wird, meist per Telefon, vorgegaukelt, das Enkelkind bräuchte dringend Geld. Auch 2021 zählte der Enkeltrick zu den häufigsten Telefonbetrugsmaschen.

Betroffene jeglicher Art von Betrugsversuchen können sich an die für sie zuständige Polizeidienststelle wenden. Die zuständige Dienststelle finden Sie hier:

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