Jeder Rheinland-Pfälzer verbraucht 210 Einwegplastikflaschen im Jahr. Hochgerechnet auf die gesamte deutsche Bevölkerung wird da schnell klar, wie groß unser Plastikmüll-Problem tatsächlich ist. Also was tun? Plastik vermeiden ist die eine Seite. Plastik recyceln die andere, die genauso wichtig ist.
Eines ist nämlich klar: Stand heute können wir nicht komplett auf Kunststoffe verzichten. Es gibt in vielen Bereichen kaum einen gleichwertigen Ersatz. Bei Lebensmittelverpackungen, in der Medizin, bei vielen Alltagsgegenständen spielen Kunststoffe eine tragende Rolle – sie sind hygienisch, leicht formbar, nahezu universell einsetzbar.
Der Wertstoffkreislauf als Ziel
Die Kunststoffe zu recyceln ist da eine gute Alternative. Ziel muss es sein, einen funktionierenden Wertstoffkreislauf zu erhalten. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Kunststoffe in die Umwelt gelangen und gleichzeitig können dadurch die natürlichen Ressourcen geschont werden – schließlich entstehen neue Kunststoffe aus Erdöl.
Verpackungsindustrie und Verbraucher sind gefragt
Damit aber die Kunststoffe tatsächlich recycelt werden können, ist zum einen die Verpackungsindustrie, zum anderen wir Verbraucher gefragt.
Die Verpackungsindustrie müsste darauf achten, keine komplizierten Verbundverpackungen zu verwenden. Außerdem müsste sie darauf achten, dass die von ihr verwendeten Kunststoffe recycelbar sind.
Und wir Verbraucher? – Wir können beim Einkaufen darauf achten, Produkte zu kaufen, die in recyceltem Kunststoff verpackt sind. Dies ist zum Beispiel bei immer mehr Putz- und Kosmetikartikeln der Fall.
Außerdem müssen wir den Müll für den Gelben Sack noch besser trennen. Zum Beispiel sollten Joghurtbecher und der dazugehörige Aludeckel getrennt in den Gelben Sack geworfen werden – sonst weiß die Sortieranlage später nicht, wie sie den Becher sortieren soll.
Kunststoffartikel sollten außerdem nicht ineinander gestapelt werden – auch das erschwert das Recycling.
Besteht eine Verpackung offensichtlich aus verschiedenen Kunststoffarten, könnte man zusätzlich versuchen, diese voneinander zu trennen – allerdings ist das oft nicht möglich.
Die Verpackungen zu säubern, bevor man sie in den Gelben Sack wirft, ist dagegen nicht nötig. Das kostet nur unnötig Wasser. Schließlich werden alle Kunststoffe, bevor sie erneut verwendet werden, ohnehin aufwändig gereinigt.