Viele haben es schon einmal getan: Ein Taschentuch in der Toilette entsorgt, vielleicht ein Wattestäbchen. Eine Handbewegung, Spültaste gedrückt. Weg damit, schnell und effektiv. Doch über das Abwasser entsorgter Müll macht im Kanal und in der Kläranlage richtig Probleme.
Diese Dinge sollten nicht in Toilette und Abfluss
Feststoffe wie:
- Feuchttücher aller Art: Babyfeuchttücher, feuchtes Toilettenpapier, Desinfektionsfeuchttücher, etc.
- Papiertaschentücher
- Wattestäbchen
- Tampons, Binden und Slipeinlagen
Küchenabfälle wie:
- Essensreste
- Fette
Haushaltschemikalien wie:
- abgelaufene Medikamente
- Nagellackentferner
- Farb- und Lackreste
- Reste von Pflanzenschutzmittel
- scharfe Reinigungsmittel
Feuchttücher, Papiertaschentuch und Co. blockieren den Kanal
Auf ihrem Weg durch das Kanalsystem "verzopfen" diese Produkte, schwimmen als meterlange "Müllschlangen" im Abwasser mit. Und bringen die unterirdischen Pumpen in Gefahr, die das Abwasser durch die Rohre zur Kläranlage befördern. Diese Pumpen, ähnlich einer Propellerschraube, blockieren angesichts des ankommenden Mülls. Vor allem Feucht- und Papiertaschentücher wickeln sich um die Pumpen. Und die müssen aufwendig repariert, im Zweifel sogar ausgetauscht werden. Kosten, die in die Zehntausende gehen und sich irgendwann auch in den Abwassergebühren niederschlagen werden.
In Kläranlagen holen sogenannte Rechen die Feststoffe aus dem Abwasser, bevor dieses in die weitere Reinigung geleitet wird. Aufgrund der ankommenden Tücher, Hygieneartikel, etc. gehen die Rechen immer häufiger kaputt und müssen ausgetauscht werden, beklagen Experten.
Viele Chemikalien können in einer Kläranlage nicht eliminiert werden
Doch nicht nur Feststoffe, auch Chemikalien wie Reinigungsmittel, Nagellackentferner, Farben oder Pflanzenschutzmittel, die über den Abfluss entsorgt werden, bereiten Experten zufolge Probleme. Gelangen sie ins Abwasser, können sie in einer Standardkläranlage nicht komplett eliminiert werden. Nachdem sie die Kläranlage passiert haben, landen sie wieder in der Natur und über kurz oder lang im Trinkwasserkreislauf – mit ungeklärten Folgen für Mensch und Tier.